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# taz.de -- Abschiebeunterkunft für "Schnellverfahren": Erzbischof gegen Asylk…
> Am neuen Berliner Flughafen sollen Asylsuchende in einem gebäude
> festgehalten werden während ihre Anträge bearbeitet werden.
> Flüchtingsräte und religiöse Autoritäten lehnen den Plan ab.
Bild: Baustelle Flughafen: Hier soll es auch ein Gefängnis für Flüchtlinge g…
BERLIN dpa | Der Berliner Erzbischof Rainer Maria Woelki fordert, auf die
geplanten Asylschnellverfahren am Hauptstadtflughafen zu verzichten. Dort
versuchen die Behörden in wenigen Tagen entscheiden, ob sie Flüchtlinge
nach der Ankunft wieder abschieben. In dieser Zeit sollen die Betroffenen
in einem Neubau auf dem Flughafengelände wohnen - ein "Asylgefängnis", wie
es die Kritiker nennen.
"Menschen, die bei uns Schutz suchen, müssen Zugang zu einem regulären
Asylverfahren bekommen, wie es beispielsweise in Berlin-Tegel praktiziert
wird", verlangte Woelki, das geistliche Oberhaupt der Katholiken in der
Region, in seiner Kolumne in der Zeitung "B.Z.". Auch die evangelische
Kirche lehnt Asylschnellverfahren auf dem neuen Berliner Flughafen ab.
"Selbst Kinder sollen dort festgehalten werden", kritisierte Woelki. "Und
das möglicherweise über Monate, denn das sogenannte Flughafenverfahren,
nach dem die Asylanträge bearbeitet werden, heißt zwar "Schnellverfahren",
ist es oft aber nicht." Auch traumatisierte Flüchtlinge würden gleich nach
der Ankunft inhaftiert, peinlich befragt und müssten sich selbst
verteidigen.
Dafür soll in Schönefeld ein Gebäude mit 30 Plätzen in Schlaf- und
Wohnräumen dienen. Das Bundesamt für Migration rechnet mit bis zu 300
Asylsuchenden jährlich. Auch die Flüchtlingsräte Berlin und Brandenburg
sind gegen den Bau.
17 Nov 2011
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