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# taz.de -- Kommentar Jobbörsen-Schließung: Stabilität genommen
> Tagesjobs - so traurig das ist - sind Mittel, um Arbeitslose zu
> stabilisieren und ihre ökonomische Situation ein bisschen zu verbessern.
Bild: Bloß keine komplexen Aufgaben erledigen! Ein-Euro-Jobber in Leipzig.
Der erklärte Wille mag edel sein. Sicher ist es erstrebenswert, für
möglichst viele Hamburger ein festes Beschäftigungsverhältnis zu schaffen.
Damit könnten Menschen ihren Lebensunterhalt bestreiten, ohne auf
staatliche Hilfe angewiesen zu sein. Doch die Realität auf dem Arbeitsmarkt
und die realen sozialen Verhältnisse in dieser Stadt sehen anders aus.
Vor Jahren haben die Gewerkschaften gegen Tagelöhne und ein Ein-Euro-Jobber
noch Front gemacht. Heute muss jeder zugeben, dass prekäre Beschäftigung
immer noch besser ist als gar keine. Denn die Studentin lässt sich nicht
als Tagelöhnerin in die Messe vermitteln, weil sie Langeweile hat, sondern
weil sie das Geld braucht, um ihren Lebensunterhalt oder ihr
Mietwucher-WG-Zimmer zu finanzieren. Und für manchen Langzeitarbeitslosen
ist es sinnvoller, eine tageweise Tätigkeit auszuüben, als wochenlang zu
Hause vor der Glotze abzuhängen.
Solche Tagesjobs - so traurig das ist - sind Mittel, um Arbeitslose zu
stabilisieren und ihre ökonomische Situation ein bisschen zu verbessern.
Wenn nun der SPD-Senat um Olaf Scholz vorgibt, per Rotstift die
Hilfebedürftigkeit abbauen zu können, klingt das verlogen. Scholz ist
mitverantwortlich, dass unter Rot-Grün in Berlin der Leiharbeit Tür und Tor
geöffnet wurde - und viele Leiharbeiter heute trotz Job hilfebedürftig
sind.
17 Nov 2011
## AUTOREN
Kai von Appen
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