Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Gebühren für Vermittlung von Doktorvater: Doktortitel trotz Beste…
> Wenn sich ein Doktorvater für die Betreuung einer Promotion bestechen
> lässt, bleibt der Titel trotzdem gültig. So entschied das
> Oberverwaltungsgericht Lünbeburg.
Bild: Wer seinen Doktorvater besticht, muss nicht um den eigenen Titel fürchte…
Lüneburg dpa | Ein Doktortitel darf nicht aberkannt werden, nur weil sich
der Doktorvater für die Betreuung der Promotion hat bestechen lassen. Es
komme vielmehr auf die inhaltliche Leistung der Arbeit an, urteilte das
Oberverwaltungsgerichts Lüneburg (2 LA 333/10 bis 337/10, 348/10 bis
350/10) und bestätigte damit die Rechtsprechung des Verwaltungsgerichts
Hannover. Das teilte das Gericht am Freitag in Lüneburg mit.
Der Fall: Die Universität Hannover hatte bei acht Juristen den Titel
zurückgenommen, nachdem herausgekommen war, dass sich ihr Doktorvater für
die Betreuung der Promotion hatte bestechen lassen. Dagegen hatten die
Betroffenen geklagt.
Die Juristen hatten an ein Institut Gebühren in fünfstelliger Höhe für die
Vermittlung des Doktorvaters entrichtet - dieser hatte dann von dem
Institut ein Erfolgshonorar von rund 4000 Euro pro Doktorand erhalten -
insgesamt kassierte er 156 000 Euro. Der Professor war deshalb zu einer
mehrjährigen Freiheitsstrafe wegen Bestechlichkeit verurteilt worden.
Das Oberverwaltungsgericht hielt die Aberkennung der Doktorwürde für die
acht Juristen ebenso wie die erste Instanz nicht für begründet. Den
Betroffenen hätte sich nicht der Verdacht aufdrängen müssen, dass ihr
Doktorvater bestochen worden war.
Zum anderen hätten auch keine Anhaltspunkte für mangelhafte Leistungen
vorgelegen, wie etwa Fälschungen, die Übernahme fremden Gedankenguts oder
die Inanspruchnahme unzulässiger Hilfsmittel. Die Universität hätte deshalb
in jedem Einzelfall der Frage nachgehen müssen, ob die Dissertationen
wissenschaftlichen Ansprüchen genügten.
25 Nov 2011
## ARTIKEL ZUM THEMA
Promovieren mit der Exzellenzinitiative: Gartenpflege über den Zaun hinweg
Die "Berlin Graduate School for Social Sciences" an der
Humboldt-Universität wird von der Exzellenzinitiative des Bundes gefördert
und verwöhnt DoktorandInnen mit Intensivbetreuung.
Hochschulen nach Plagiatsaffären: Kein Pardon mit Abschreibern
Die Lehre aus den Plagiatsaffären: Die Unis kontrollieren von Anfang an
stärker. Laut ProfessorInnen ist die Copy-and-Paste-Kultur gerade unter
Studierenden verbreitet.
Wissenschaftsbetrug in der Physik: Doktortitel entzogen
Ein akademischer Grad kann auch nachträglich wegen "Unwürdigkeit" entzogen
werden. So urteilte Baden-Württembergs Verwaltungsgerichtshof.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.