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# taz.de -- Einwanderung von Fachkräften: Stopp dem Anwerbestopp
> Eine überparteiliche Expertengruppe will die Einwanderung von Fachkräften
> vereinfachen. Selbst Arbeitsministerin von der Leyen ist von den
> Vorschlägen angetan.
Bild: Einer der wenigen: In Deutschland sind vor allem Ingenieure gefragt.
BERLIN taz | Deutschland muss nach Ansicht einer parteiübergreifenden
Kommission stärker für eine Einwanderung von Fachkräften werben.
"Wenn die ganze Eurokrise vorbei ist, bleibt der demografische Wandel",
sagte der Vorsitzende Armin Laschet (CDU) bei der Vorstellung des
Abschlussberichts der "Hochrangigen Konsensgruppe Fachkräftebedarf und
Zuwanderung" am Mittwoch in Berlin. "Wir müssen wegkommen vom Anwerbestopp
und seinen Ausnahmen und klar sagen, dass die Zuwanderung von Fachkräften
nach Deutschland von uns gewünscht wird", forderte Laschet.
"Das Signal muss sein: Gesteuerte Zuwanderung ist die Regel, nicht die
Ausnahme", heißt es in dem gut 100-seitigen Bericht. Deshalb unterbreitet
das Gremium der Regierung Vorschläge, um den diagnostizierten wachsenden
Fachkräftemangel zu bekämpfen. Der Kovorsitzende der Kommission,
Exverteidigungsminister Peter Struck (SPD), sagte: "Zuwanderung schädigt
nicht. Das muss auch in der Gesellschaft klar werden."
Der erste Schritt, um eine Anwerbung von ausländischen Kräften zu
verstärken, sei deshalb aber die Aktivierung der inländischen Kräfte. Dies
sei eine Grundlage, um die Aufnahmebereitschaft in der Bevölkerung zu
fördern. Diese Empfehlung will auch Laschet nicht als "bloße Lyrik"
verstanden wissen.
## Von der Leyen: "Hochinteressant"
Der Bericht schlägt hauptsächlich zwei Änderungen vor: Nichteuropäische
Arbeitnehmer sollen ihre Arbeitserlaubnis unbürokratischer erhalten - kommt
innerhalb von drei Wochen kein Einwand, gilt sie als erteilt. Auch soll der
Zuzug von 30.000 Qualifizierten für ein Jahr ermöglicht werden. Grundlage
soll ein Kriterienkatalog mit einem Punktesystem sein.
Die "Konsensgruppe" war von mehreren Industriestiftungen initiiert worden.
Neben Struck und Laschet gehörten der Gruppe unter anderem Rita Süssmuth
(CDU), Theo Waigel (CSU), Herta Däubler-Gmelin (SPD), Andreas Pinkwart
(FDP) und Irmingard Schewe-Gerigk (Grüne) an. Ob der Vorschlag von der
Regierung angenommen wird, mochten die Vorsitzenden nicht vorhersagen,
schätzten ihre Chancen aber als sehr gut ein. Demnächst werde "intensiv"
mit den Parteispitzen diskutiert.
Zustimmung zu den Vorschlägen kam bereits aus den Reihen der
Bundesregierung: Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) lobte
die Vorschläge als "hochinteressant" und zeigte sich gesprächsbereit.
30 Nov 2011
## AUTOREN
Benedikt Angermeier
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