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# taz.de -- Interview mit Verbraucherschützer: "Eigentlich steht Berlin gut da"
> Der Neue soll seinen Kollegen auf die Finger schauen, fordert
> Verbraucherschützer Peter Lischke.
Bild: Sucht noch: Frank Henkel (CDU).
taz: Herr Lischke, die Koalition sucht eine/n neue/n SenatorIn für
Verbraucherschutz. Was kann jemand in der Position überhaupt verändern?
Peter Lischke: Als Erstes kann er oder sie dafür sorgen, dass
Verbraucherschutzorganisationen wie die Verbraucherzentrale so finanziert
sind, dass sie ihre Arbeit durchführen können.
Das sagen Sie aus eigenem Interesse?
Ja, aber dabei geht es auch um konkrete Projekte. Zum Beispiel gibt es seit
einiger Zeit ein Pilotprojekt, bei dem es Beratungen für Verbraucher direkt
in den Kiezen gibt - auch mit Dolmetschern auf Türkisch oder Russisch. Das
wollen wir natürlich gern beibehalten.
Und über das Geld hinaus?
Verbraucherschutz ist aus unserer Sicht eine Querschnittsaufgabe. Er spielt
zum Beispiel bei der Patientenberatung genauso eine Rolle wie bei der
Mietenentwicklung. Das muss jede Senatsverwaltung beachten, und das muss
Aufgabe des neuen Senators oder der neuen Senatorin sein.
Das Problem bei Querschnittsaufgaben ist oft, dass sich gar keiner darum
kümmert.
Ein Senator muss darauf achten, dass sich alle darum kümmern. Wenn
beispielsweise die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung über ein Projekt
entscheidet, muss der Senator oder die Senatorin für Verbraucherschutz da
rüberschauen. Das kann im Ergebnis Müllgebühren genauso betreffen wie
Wasserpreise.
Welche Themen stehen denn aktuell an?
Momentan ist vor allem wichtig, dass die Fragen des Verbraucherschutzes
viel stärker in die Öffentlichkeit getragen werden. Die Verbraucher müssen
ihre Rechte kennen, wissen, welche Möglichkeiten sie haben. Dazu brauchen
sie Informationen. Es geht also um Transparenz.
Wie bei der Kennzeichnung von Gaststätten?
Genau. Aber eine große Fülle von Informationen nützt nichts, wenn sie nicht
geordnet sind.
Beim letzten Ranking der Bundesländer lag Berlin auf Platz vier.
Ja, damit steht Berlin eigentlich ganz gut da. Kritik gab es beispielsweise
daran, dass es zu wenige Stellen in der Lebensmittelüberwachung gibt und
die Kennzeichnung von Restaurants daher nicht optimal umgesetzt werden
kann. Da sollte der oder die Neue nachbessern.
13 Dec 2011
## AUTOREN
Svenja Bergt
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