# taz.de -- Börsengang von Nexon: Hackerangriff drückt Kurs | |
> 77 Millionen User nutzen die Online-Spiele des südkoreanischen | |
> Games-Konzerns Nexon. Beim Börsenstart wurden 1,2 Milliarden Dollar | |
> eingelöst. Die Papiere sind nun rapide gefallen. | |
Bild: Online-Games sind ein profitables Geschäft. Beim amerikanischen Nexon-Ko… | |
TOKYO dpa | Die Online-Spielefirma Nexon lässt bei ihrem Handelsdebüt an | |
der Tokioter Börse Federn. Am Mittwoch rutschte der asiatische Rivale des | |
US-Konzerns Zynga unter den Ausgabepreis von 1.300 Yen je Anteilsschein und | |
wurde etwa drei Stunden nach Handelsbeginn mit 1294 Yen gehandelt. | |
Der Leitindex Nikkei lag ebenfalls im Minus. Einige Analysten begründeten | |
den verhaltenen Start mit einem großflächigen Hackerangriff auf Nexon, bei | |
dem jüngst persönliche Daten offengelegt worden seien und der den Konzern | |
etwas entzaubert habe. | |
Nexon - bekannt für Spiele wie "MapleStory" und "KartRider" - hatte bei | |
seinem Börsengang 1,2 Milliarden Dollar erlöst. Es war der größte IPO in | |
Japan in diesem Jahr. Zynga folgt Nexon am Freitag an die Börse und strebt | |
die größte Emission eines US-Internetkonzerns seit Google 2004 an. Der mit | |
den Facebook-Spielen "Farmville" und "Mafia Wars" groß gewordene Konzern | |
will knapp eine Milliarde Dollar einnehmen. | |
Nexon wurde vor fast zwei Jahrzehnten in Südkorea gegründet. Das | |
Unternehmen mit 3240 Mitarbeitern hat monatlich rund 77 Millionen aktive | |
Nutzer. Im Vergleich: Zynga kommt im Monat auf rund 260 Millionen Spieler. | |
Von 2008 auf 2010 hatte sich der operative Gewinn von Nexon auf umgerechnet | |
etwa 290 Millionen Euro verdreifacht. | |
Nun scheint der rasante Aufstieg etwas ins Stocken zu geraten. Zu Ende des | |
Geschäftsjahres 2011 rechnet Nexon mit einem Gewinnplus von 23 Prozent, wie | |
der Konzern am Mittwoch mitteilte. Die Einnahmen aus dem IPO will das | |
Unternehmen hauptsächlich zum Schuldenabbau und für Investitionen in Spiele | |
nutzen. | |
Wie Zynga bietet Nexon seine Online-Spiele kostenlos an. Nutzer zahlen erst | |
für besondere virtuelle Güter wie beispielsweise die Kleidung von ihren | |
Avataren. Analysten halten dieses auch "Freemium" genannte Geschäftsmodell | |
für relativ resistent gegen Konjunkturturbulenzen. | |
14 Dec 2011 | |
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