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# taz.de -- Flut auf den Phillippinen: Rebellen geben Konzernen Schuld
> Die Zahl der Toten auf den überschwemmten Phillippinen ist auf fast 1.500
> gestiegen. Aufständische im Süden sehen die Verantwortung bei den
> ausländischen Plantagenbetreibern.
Bild: Suche nach Brauchbarem in den Trümmern von Iligan City.
MANILA dapd | Die Zahl der Toten nach den schweren Überschwemmungen im
Süden der Philippinen ist auf fast 1.500 gestiegen. Allein in der Stadt
Cagayan de Oro zählte das Zivilschutzministerium bis Dienstag 891 Tote, in
der nahe gelegenen Stadt Ilgan 451. In den umliegenden Provinzen gab es
weitere Opfer.
Bis zu 100 Kilometer vor der Küste seien noch Tote aus dem Meer geborgen
worden, sagte der Chef des Zivilschutzes Benito Ramos. Die Suche werde
ausgeweitet und so lange fortgeführt, wie noch Leichen gefunden werden.
Viele der Toten konnten bislang nicht identifiziert werden.
Ursprünglich hätten auch Taucher der Marine und der Küstenwache unter
Wasser nach unter Trümmern eingeklemmten Leichen suchen sollen, sagte
Ramos. Allerdings sei das Wasser dafür zu trübe. Es sei sinnlos zu tauchen,
wenn man nichts sehen könne, sagte er. Es gibt keine Angaben darüber, wie
viele Menschen noch vermisst werden.
Am 16. Dezember fiel rund um Cagayan de Oro innerhalb von zwölf Stunden
mehr Regen als sonst in einem ganzen Monat. Ganze Dörfer wurden
weggeschwemmt. Mehr als 60.000 Menschen verbrachten Weihnachten in
Notunterkünften in überfüllten Schulen und Turnhallen, rund ein Drittel von
ihnen Kinder. Die Vereinten Nationen riefen zur Hilfe auf.
## Weitere Abholzung bereits verboten
Nach weiteren Regenfällen mussten am Dienstag weitere 2.000 Menschen auf
der gegenüberliegenden Seite der Insel Mindanao ihre Unterkünfte räumen.
Nach Hochwasser in der Stadt Surigao werde ein Kind vermisst, teilten die
Zivilschutzbehörden mit.
Präsident Benigno Aquino III., der nach Überschwemmungen im Februar bereits
die weitere Abholzung verboten hatte, ordnete eine Untersuchung an. Für
Experten gelten der Kahlschlag der Wälder und Bodenerosion als
mitverantwortlich für das Ausmaß der Katastrophe.
Kommunistische Aufständische im Süden der Insel drohten internationalen
Unternehmen, die sie für die Zerstörung der Umwelt verantwortlich machen,
mit Strafen. Rebellensprecher Jorge Madlos sagte der Nachrichtenagentur AP
am Telefon, dass von den Betreibern großer Ananas- und Bananenplantagen
Gelder für die Opfer verlangt worden seien. Einige Plantagenbesitzer hätten
nur verhalten reagiert. Das werde berücksichtigt, wenn darüber entschieden
werde, wer zuerst für die Zerstörungen bestraft werden solle, drohte
Madlos.
Ein weiterer Faktor, der für die hohe Zahl der Opfer eine Rolle spielte,
waren die illegalen Siedlungen entlang des Cagayan Flusses. Tausende
Menschen siedelten in Hütten direkt am Flussufer.
27 Dec 2011
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Boden
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