# taz.de -- Bundesverdienstkreuz für Albert Eckert: Entertainer auf dem politi… | |
> Der Politikberater und Bürgerrechtler Albert Eckert setzt sich seit | |
> Jahren herausragend für die Gleichberechtigung von Homosexuellen ein. | |
> Jetzt erhält er das Bundesverdienstkreuz. | |
Bild: Engagiert für die Rechte von Schwulen und Lesben: Albert Eckert (ganz re… | |
BERLIN taz | Wer ihn einmal auf einer Bühne erlebt hat, wie er eloquent und | |
im extravaganten Outfit (schon mal knallfroschgrüne Turnschuhe, gelbes | |
Jackett, ebenso farbenfrohe Fliege) aus einer lauen Veranstaltung ein | |
charmantes Event macht, wird Albert Eckert nie vergessen. Wäre der | |
51-jährige Mann beim ZDF, müsste der Sender nicht nach einem "Wetten, dass | |
..?"-Nachfolger suchen. | |
Aber Eckert ist eher Entertainer auf dem politischen Parkett: bei den | |
Grünen, in der Kultur und vor allem als Lobbyist für die Rechte von | |
Schwulen und Lesben. Jetzt erhält er das Bundesverdienstkreuz für sein | |
Engagement in der Homoszene. | |
Eckert war nicht nur einer der ersten offen schwul lebenden Mitglieder des | |
Berliner Abgeordnetenhauses – von 1989 bis 1995 als Parteiloser bei der | |
Alternativen Liste – und einer der Erstreiter des bundesweit ersten | |
Fachbereichs für gleichgeschlechtliche Lebensweisen. Den gibt es bis heute, | |
inzwischen als Teil der Senatsstelle für Migration und Integration. | |
## Mit Reden Geld verdient | |
Er verhalf auch dem Schwulen Museum in Berlin zu bundesweiter Beachtung und | |
setzte sich 16 Jahre lang für das Denkmal für die im Nationalsozialismus | |
verfolgten Homosexuellen ein. Nach heftigen politischen und inhaltlichen | |
Debatten wurde es 2008 im Berliner Tiergarten eingeweiht. | |
Das alles tat Eckert ehrenamtlich. Sein Geld verdiente der gut vernetzte | |
und umtriebige Politikwissenschaftler, der als Kind einfacher Leute in der | |
bayrischen Provinz groß geworden ist, vor allem mit der Politik und mit | |
dem, was er am besten kann: reden. Unter anderem als Berater für die | |
Exbürgermeisterkandidatin in Berlin, Renate Künast (Grüne), die frühere | |
Berliner Justizsenatorin Jutta Limbach (SPD) und den einstigen Berliner | |
Kultursenator Ulrich Roloff-Momin. | |
Anfang 2002 war Eckert für einige Monate Senatsvizesprecher – unter dem | |
damals neuen Bürgermeister Klaus Wowereit, dessen Outing ein halbes Jahr | |
vorher weltweit für Furore sorgte. Dafür ließ Eckert seine langjährige | |
Stelle als Chef der Öffentlichkeitsarbeit der grünen Heinrich-Böll-Stiftung | |
ruhen, bevor er sich 2005 selbstständig machte: als Mediator, Moderator, | |
Politik- und Erbenberater. | |
30 Dec 2011 | |
## AUTOREN | |
Simone Schmollack | |
Simone Schmollack | |
## TAGS | |
Homosexuelle | |
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