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# taz.de -- Proteste im Jemen: Saleh will nun doch bleiben
> Nach neuen Großdemonstrationen gegen den scheidenden Präsidenten Saleh
> will dieser jetzt doch im Jemen bleiben. Er sieht die gesamte Regierung
> gefährdet.
Bild: Rücktritt reicht den Demonstranten nicht. Sie wollen Saleh vor Gericht s…
SANAA dapd | Zehntausende Menschen haben am Sonntag im Jemen gegen
Präsident Ali Abdullah Saleh protestiert und gefordert, den Machthaber vor
Gericht zu stellen. Die Teilnehmer der Protestaktionen kamen in der
Hauptstadt Sanaa und in der zweitgrößten Stadt Tais zusammen, nachdem Saleh
einen Tag zuvor beschlossen hatte, das Land nun doch nicht zu verlassen.
Wie ein Sprecher der Regierungspartei am Samstag mitteilte, wird der
langjährige Machthaber nicht wie bisher angekündigt in die USA ausreisen.
Grund dafür sei, dass er die jüngste Ausbreitung der Protestbewegung auf
Mitarbeiter der Behörden sowie auf die Sicherheitskräfte als zu große
Bedrohung für die gesamte Regierung ansehe.
Nach monatelangen Demonstrationen gegen das Regime hatte Saleh im November
ein von den arabischen Golfstaaten vermitteltes Abkommen unterzeichnet, das
einen Rücktritt im Gegenzug für einen Schutz vor Strafverfolgung vorsieht.
Das Abkommen hat dem Jemen jedoch nicht die erhoffte Ruhe gebracht. Die
Protestierenden auf der Straße fordern, Saleh wegen des Todes Hunderter
Demonstranten vor Gericht zu stellen.
## Auch Regierungsangestellte und Sicherheitskräfte protestieren
Inzwischen haben sich auch Regierungsangestellte mit Sitzstreiks den
Protesten angeschlossen, und Mitglieder der Sicherheitskräfte begehren
gegen ihre Vorgesetzten auf.
Unterdessen führte der Sohn Salehs nach Aussage eines Vertreters der
Streitkräfte innerhalb der von ihm befehligten Republikanischen Garde eine
Säuberungsaktion gegen aufständische Offiziere durch. Bislang seien
Dutzende festgenommen worden, sagte der Gewährsmann, der anonym bleiben
wollte. Offenbar solle verhindert werden, dass sich Offiziere den
Massenprotesten gegen Salehs Herrschaft anschließen.
In Tais gingen am Samstag hunderte Männer in Militäruniformen auf die
Straße und forderten, dass wegen der Tötungen von unbewaffneten
Demonstranten während der Unruhen ranghohen Kommandeuren der Prozess
gemacht werde.
2 Jan 2012
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