# taz.de -- Opfer des Neonazi-Terrortrios: Ombudsfrau beginnt Arbeit | |
> Die Ombudsfrau für die Angehörigen der Terroropfer der Zwickauer Zelle, | |
> Barbara John, beginnt ihre Arbeit. Die Angehörigen seien jahrelang | |
> alleine gelassen worden, sagt John. | |
Bild: "Es wurde häufig über die Köpfe der Angehörigen hinweg entschieden", … | |
BERLIN dpa | Nach den Jahre zurückliegenden Morden der Zwickauer | |
Neonazi-Terrorzelle werden die Angehörigen nun professionell betreut. Die | |
frühere Berliner Ausländerbeauftragte Barbara John hat inzwischen ihre | |
Arbeit als Ombudsfrau aufgenommen. Sie sagte am Mittwoch dem RBB Inforadio, | |
sie habe bereits erste Gespräche mit Angehörigen geführt. Den Zwickauer | |
Neonazis werden zehn Morde an Kleinunternehmern türkischer und griechischer | |
Herkunft sowie an einer Polizistin zur Last gelegt. | |
Bei den Opfern der Gewalttaten und ihren Angehörigen handle sich um etwa 60 | |
Personen, berichtete John. John sagte: "Die Angehörigen sind jahrelang | |
alleingelassen worden, und es ist über ihre Köpfe hinweg entschieden | |
worden." | |
Die Ombudsfrau soll den Betroffenen zur Seite stehen und sie bei der | |
Bewältigung der Folgen der rechtsextremistischen Verbrechen unterstützen. | |
Darauf hatten sich Bundesjustizministerin Sabine | |
Leutheusser-Schnarrenberger (FDP), Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich | |
(CSU) und die Migrationsbeauftragte der Bundesregierung, Maria Böhmer | |
(CDU), verständigt, wie im Dezember 2011 bekanntgegeben wurde. | |
John war von 1981 bis 2003 Ausländerbeauftragte des Berliner Senats und ist | |
weiterhin sozial engagiert, unter anderem als Vorsitzende des Paritätischen | |
Wohlfahrtsverbandes in Berlin. Seit 2007 ist sie außerdem Vorsitzende des | |
Beirats der Antidiskriminierungsstelle des Bundes. | |
4 Jan 2012 | |
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