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# taz.de -- Innovationspreise für Klima und Umwelt: Energiespar-Zement und Bio…
> Sinnvoller Technologietransfer und geringerer Energie- und
> Ressourcenverbrauch: der Umweltminister kürt ein Biogasprojekt in
> Tansania und einen emissionsarmen Zement.
Bild: "Celitement": ökologisch optimiert und preisgekrönt.
BERLIN taz | Selbst zwischen grauen Bauplatten ist viel Raum für
ökologische Optimierung: Die Zementproduktion ist für fünf bis sieben
Prozent der globalen CO2-Emissionen verantwortlich.
Gemeinsam mit Karlsruher Wissenschaftlern hat die Baufirma Schwenk KG jetzt
ein Bindemittel entwickelt, dessen Herstellung 50 Prozent weniger
Kohlenstoffdioxid produziert. Dafür wurde das Unternehmen am Dienstag mit
dem Innovationspreis für Klima und Umwelt 2011 ausgezeichnet.
Das sogenannte Celitement gewann den Preis in der Kategorie "Produkt und
Dienstleistung". Der Clou: Der neue Baustoff braucht bei der Produktion nur
eine Temperatur von 200 Grad Celsius - bei gewöhnlichem ist mindestens die
siebenfache Temperatur nötig. Zudem ist der "Klimakleber"
ressourcenfreundlich: Er verbraucht bis zu zwei Drittel weniger Kalkstein.
Das liegt am Produktionsprozess: "Gewöhnlicher Zement muss gebrannt werden.
Celitement entsteht wie im Dampfkochtopf", erklärt Hans-Günther Mayer,
beteiligter Wissenschaftler vom Karlsruher Institut für Technologie.
## Evolution statt Revolution
Bislang geschieht das allerdings nur in einer Pilotanlage, eine
baurechtliche Genehmigung hat Celitement noch nicht. "Das Produkt muss den
Beweis gegenüber herkömmlichen Zementen noch erbringen", so Mayer. Erst
dann können man auch sagen, ob Celitement es preislich mit den etablierten
Gemischen aufnehmen kann. Deshalb spricht Mayer von einer Evolution statt
einer Revolution.
In der Kategorie "Technologietransfer" ging der Preis an den Berliner
Verein Ingenieure ohne Grenzen. Für die Landbevölkerung in Tansania hat
eine Forschergruppe "BiogaST" entwickelt. Die kleinen Biogas-Anlagen
liefern täglich genug Energie für zweimal Kochen und die abendliche
Beleuchtung. Dafür benötigen die Geräte einzig die Ernteabfälle
regionaltypischer Bananenstauden. Laut Website könnte BiogaST von den
Tansaniern selbstständig mitfinanziert gebaut und betrieben werden.
Gemeinsam mit dem Bundesverband der Deutschen Industrie vergab das
Bundesumweltministerium den Innovationspreis zum dritten Mal in vier
Kategorien. Weitere Preisträger waren die Fels-Werke GmbH für ein
Verfahren, bei dem mit Hilfe von Kalk aus schadstoffreichen Abfällen und
Biomasse reines Synthesegas hergestellt werden kann, und eine Weinheimer
Firma, die einen CO2- und stahlsparenden Produktionsprozess für metallische
Stützringe entwickelt hat.
17 Jan 2012
## AUTOREN
Felix Kartte
## TAGS
Schwerpunkt Klimawandel
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