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# taz.de -- Bedenken gegen Planinsolvenz: Schlecker reicht Insolvenzantrag ein
> Wie die Sanierung von Deutschland größter Drogeriekette gelingen soll,
> erscheint fraglich. Gläubiger und die Gewerkschaft Verdi haben noch
> Fragen an das Management.
Bild: Ungewisse Zukunft: Die Drogeriekette Schlecker hat beim Amtsgericht Ulm d…
ULM/BERLIN dapd | Die angestrebte Planinsolvenz der Drogeriekette Schlecker
wird kein Selbstläufer. Kaum wurde der Antrag eingereicht, äußerten
Gläubiger und Experten Bedenken. Schlecker meldete am Montag Insolvenz beim
Amtsgericht Ulm an. "Der Antrag ist per Fax eingegangen", sagte ein
Gerichtssprecher.
Im Laufe des Tages werde der Originalschriftsatz erwartet. Dann solle
darüber beraten werden, wie das Verfahren ablaufen soll. Unter anderem
müsse die Frage geklärt werden, wer als Insolvenzverwalter in Betracht
komme.
Das Ehinger Unternehmen hatte am Freitag angekündigt, dass es einen Antrag
auf Planinsolvenz einreichen wolle. Neben dem Insolvenzantrag soll dazu
gleichzeitig ein Sanierungskonzept vorgelegt werden. Ziel sei es, einen
großen Teil des Filialnetzes und der Mitarbeiter zu erhalten.
Schlecker ist mit inzwischen knapp über 7.000 Märkten und etwa 30.000
Mitarbeitern die größte Drogeriekette Deutschlands. Die Mitarbeiter sollten
einem Unternehmenssprecher zufolge wahrscheinlich noch am Montag
detaillierter informiert werden.
## Gläubiger hat offenbar Bedenken gegen Planinsolvenz
Doch es erscheint fraglich, ob die Sanierung des Unternehmens überhaupt auf
dem angestrebten Weg gelingen kann. Einer der wichtigsten Gläubiger von
Schlecker, der Einkaufsverbund Markant, habe dem zuständigen Amtsgericht
Ulm bereits Vorbehalte gegenüber dem Schritt signalisiert, berichtete die
Financial Times Deutschland.
Die Gläubiger müssten bei einer Planinsolvenz freiwillig auf einen Teil
ihrer Forderungen verzichten. Zudem könnte das bestehende Management weiter
über das Unternehmen bestimmen. Die Zeitung zitierte einen
Insolvenzverwalter, der anonym bleiben wollte, mit den Worten: "Die
Gläubiger werden nur zum Verzicht bereit sein, wenn auch die Eignerfamilie
einen erheblichen Beitrag leistet."
Die Dienstleistungsgwerkschaft ver.di will zunächst klären, wie die von
Schlecker bevorzugte Planinsolvenz mit Einbeziehung des bisherigen
Managements ablaufen soll. "Wir sind da in der juristischen Prüfung", sagte
eine Sprecherin auf dapd-Anfrage. Ver.di wolle sich in das Verfahren
einbringen und "das Beste für die Schlecker-Beschäftigten" herausholen.
Gleichzeitig kritisierte die Gewerkschaft die Unternehmensleitung.
Schlecker habe sein Filialnetz lange stark ausgebaut, ohne genug in
einzelne Geschäfte zu investieren, sagte Verdi-Vorstandsmitglied Stefanie
Nutzenberger der Passauer Neuen Presse. Hinzugekommen seien hoher Druck auf
die Beschäftigten, starke Kontrolle und Dumpinglöhne.
23 Jan 2012
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