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# taz.de -- Abgeordnetenhaus: Wortgefechte um Bezirksfinanzen
> Grüne kritisieren den engen Zeitplan für den Haushalt und wollen Klarheit
> über 50 Millionen Euro für die Bezirke.
Bild: Die Bezirke wollen 110 Millionen mehr haben.
Die Forderung der Bezirke nach mehr Geld hat am Mittwoch im Hauptausschuss
des Abgeordnetenhauses zu ungewöhnlich heftigen Wortgefechten zwischen den
oppositionellen Grünen und der rot-schwarzen Koalition geführt. Nach
Vorstellungen der Finanzverwaltung des Senats sollen die
Bezirksverordnetenversammlungen, kurz BVV, ihre Haushalte bis Ende Februar
beschließen. Die neue Pankower Abgeordnete und langjährige
Bezirkspolitikerin Stefanie Remlinger (Grüne) nannte diesen Zeitplan
"absolut untragbar". Er komme einer "Missachtung der demokratischen
Strukturen in den Gremien gleich".
SPD-Finanzpolitiker Torsten Schneider, wie Remlinger aus Pankow, wies das
zurück - und ging stattdessen Remlinger persönlich an: "Bei einigen
Kollegen hat man den Eindruck, dass sie noch nicht so richtig auf der
Landesebene angekommen sind."
Der ebenfalls neue CDU-Abgeordnete Michael Freiberg, früher Stadtrat in
Neukölln, empfahl Remlinger, eine den Ausschussmitgliedern angebotene
Schulung zum Thema Haushalt zu besuchen. Das erboste ihren Kollegen Jochen
Esser, erfahrenstes Ausschussmitglied: "Das ist ein Ton, den sind wir hier
nicht gewohnt. Das können Sie vielleicht in der BVV Neukölln so halten."
Dieses Gefecht brachte den umsichtigen, ebenfalls neuen Ausschusschef
Fréderic Verrycken (SPD) dazu, die Grüne gegen den Unkenntnis-Vorwurf
seines Koalitionskollegen Freiberg zu verteidigen: Remlinger sei durchaus
im Thema drin.
Weithin unbeantwortet blieb die Frage der Grünen, weshalb die Bezirke, die
rund 110 Millionen mehr fordern, von den Fraktionschefs von SPD und CDU
konkret 50 Millionen zugesagt bekommen haben. Für Sachausgaben, sagte
Schneider schlicht. Welche der vielen konkreten Kritikpunkte der Bezirke
man denn als berechtigt akzeptiert habe, wollte Esser wissen: ,"Warum nicht
null Millionen, warum nicht 70, warum nicht 120? - man muss sich doch etwas
dabei denken."
25 Jan 2012
## AUTOREN
Stefan Alberti
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