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# taz.de -- Frankreich besteuert Finanzgeschäfte: Jetzt auch alleine
> Frankreichs Präsident Sarkozy hat für August eine neue Steuer für
> Finanzgeschäfte in Höhe von 0,1 Prozent angekündigt. Außerdem soll die
> Mehrwertsteuer steigen und Sozialabgaben sinken.
Bild: Raus aus der "historischen Krise": Sarkozy lässt sich interviewen.
PARIS dpa | Frankreichs Staatschef Nicolas Sarkozy will die
Finanztransaktionssteuer einführen. Wie er in einem TV-Interview am Sonntag
sagte, soll der Steuersatz 0,1 Prozent betragen und ab August in Kraft
treten. Sarkozy hatte bereits vor wenigen Wochen diese Maßnahme in Erwägung
gezogen und die Steuer jetzt am Vorabend des EU-Sondergipfels angekündigt.
Die Diskussion um die Transaktionssteuer hat innerhalb der EU bereits für
Streit gesorgt.
In dem einstündigen TV-Interview stellte Sarkozy umfassende Reformen für
eine Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit Frankreichs vor, unter anderem auch
eine Erhöhung der Mehrwertsteuer von 19,6 auf 21,2 Prozent. In dem
Interview, das auf mehreren Fernsehsendern ausgestrahlt wurde, sprach der
Staatschef von einer "historischen Krise", in der sich Frankreich befände.
Durch die Erhöhung der Mehrwertsteuer sollen die Unternehmen bei den
Lohnnebenkosten entlastet werden. "Wir müssen wettbewerbsfähiger werden,
und das erreichen wir über eine Reduzierung der Arbeitskraftkosten", sagte
der Staatschef.
Die Franzosen sollen weniger aber auch mehr arbeiten dürfen, womit Sarkozy
die 2000 eingeführte 35-Stunden-Woche abschaffen will. Nach deutschem
Vorbild soll die Kurzarbeit eingeführt werden, je nach Auftragslage und
Bedarf sollen Firmen mit ihren Beschäftigten aber auch Tarifverträge
abschließen können, die eine höhere Wochenarbeitszeit ermöglichen.
Sarkozy tritt damit die Flucht nach vorne an und will gegen die
Wahlkampfoffensive des sozialistischen Kandidaten François Hollande
antreten, der in Umfragen weit vor Sarkozy liegt. Sarkozy hat bislang seine
Kandidatur für die Präsidentschaftswahl im April noch nicht angekündigt.
Auch in dem Interview am Sonntagabend äußerte sich Sarkozy dazu nicht.
30 Jan 2012
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