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# taz.de -- Kommentar Merkel und Sarkozy: Falsche Hilfe aus Berlin
> Die Wahlunterstützung der Kanzlerin Merkel für ihren Partner Sarkozy
> kommt in Frankreich nicht gut an. Selbst Sarkozy war Merkels Goodwill
> fast peinlich.
Die Wahlunterstützung der Kanzlerin Merkel für ihren Partner Sarkozy ist
weder so "normal", wie sie sagt, noch so uneigennützig, wie der
französische Präsident gern glauben möchte. Ohne Umschweife sagt es der
konservative Figaro: Merkel und Sarkozy haben in Paris einen
"Anti-Hollande-Pakt" besiegelt. Der Sozialist Hollande hat die Einmischung
zugunsten Sarkozys gelassen zur Kenntnis genommen.
Womöglich verbirgt Hollande nur besser als manche seiner Landsleute seine
Irritation. Anstoß erregt nicht, dass eine CDU-Politikerin einem ihr
politisch nahestehenden Präsidenten, der um seine Wiederwahl fürchten muss,
unter die Arme greifen will.
Was stört, ist einerseits die Tatsache, dass Merkel vor lauter Goodwill und
Gunstbezeigung vergisst, dass Sarkozy noch gar nicht Kandidat und also
offiziell nicht im Wahlkampf steht. Dem französischen Präsidenten war es
fast peinlich, dass die Kanzlerin sagte, sie unterstütze ihn, "egal, was er
tut". Er kann sich winden und wenden, wie er will, die französischen Wähler
scheinen sich mehrheitlich von ihm abgewandt zu haben.
Da fruchtet es wenig, den Franzosen nun einzubläuen, die Spardisziplin, die
Deutschlands Exporte gefördert habe, werde auch Frankreich wieder auf Trab
bringen. Der Vorschlag, ein deutsches "Modell" nachzuahmen, ist so ziemlich
das schlechteste Argument, um den Franzosen eine restriktive
Haushaltspolitik auf Kosten der Sozialausgaben und der Kaufkraft zu
verkaufen.
2007 hatte Sarkozy ihnen versprochen: "Mehr verdienen durch mehr Arbeiten."
Die Rechnung ging nicht auf. Jetzt wünscht er ihnen, zu arbeiten wie die
Deutschen, um zu leben wie die Deutschen. Wahrscheinlich sparen die
Franzosen da lieber noch nach ihrer Fasson.
7 Feb 2012
## AUTOREN
Rudolf Balmer
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