| # taz.de -- Umfassende Informationen für Verbraucher: Waren werden transparent… | |
| > Das neue Verbraucherinformationsgesetz stärkt die Rechte der | |
| > Allgemeinheit. Verbraucherschützer begrüßen die Novelle, die Grünen | |
| > lehnen sie als unzureichend ab. | |
| Bild: Schneller, billiger und umfassender: Jeder soll gleich erfahren können, … | |
| BERLIN taz | Künftig sollen sich Bürger schneller, umfassender und billiger | |
| über Produkte informieren können. Dafür soll die Novellierung des | |
| Verbraucherinformationsgesetzes sorgen. Am Freitag billigte der Bundesrat | |
| einen entsprechenden Entwurf zur Änderung der Rechtslage. | |
| Nach dem neuen Gesetz können sich Verbraucher über mehr Produkte | |
| informieren. Gaben die Behörden bisher nur Auskunft zu Lebens- und | |
| Futtermitteln, Wein und Bedarfsgegenständen wie Kleidung, Spielwaren und | |
| Reinigungsmitteln, so werden sie nun zusätzlich auch über technische | |
| Produkte wie Haushaltsgeräte, Möbel oder Heimwerkerartikel unterrichten. | |
| Die Bürger sollen in einigen Fällen in Zukunft auch schneller informiert | |
| werden. Bei einer Überschreitung von Grenzwerten etwa können Unternehmen | |
| die Information der Allgemeinheit nicht mehr mithilfe einer Anhörung | |
| hinauszögern. Die Behörden sollen solche Verstöße künftig sofort | |
| veröffentlichen. | |
| ## Weniger Geheimnisse | |
| Firmen sollen sich außerdem nicht mehr so oft auf das Betriebs- und | |
| Geschäftsgeheimnis berufen können. Sollte das öffentliche Interesse an | |
| einer Herausgabe einer Information überwiegen, wird dem künftig | |
| stattgegeben werden. Bei einem Rechtsverstoß wie beim Verkauf von | |
| Gammelfleisch muss ein Unternehmen außerdem sofort seine komplette | |
| Lieferkette offenlegen. Die Offenlegung von Rezepturen und weiteres | |
| exklusives technisches oder kaufmännisches Wissen sollen davon weiterhin | |
| unberührt bleiben. | |
| Geht es nach dem Bundesministerium für Verbraucherschutz, werden viele | |
| Anfragen der Bürger künftig kostenlos sein. Verlangten die Behörden bei | |
| einfachen Anfragen früher Gebühren, sollen diese nun kostenfrei sein - | |
| vorausgesetzt, der Arbeitsaufwand übersteigt nicht die Grenze von 250 Euro. | |
| ## "Insgesamt begrüßenswert" | |
| Für die Verbraucherschutz-Bundeszentrale geht diese Änderung nicht weit | |
| genug. "Wir haben festgestellt, dass bereits eine simple Anfrage wegen | |
| eines Weichmachers in einem Spielzeug über 500 Euro kosten kann", sagte ein | |
| Sprecher der taz. Dennoch sei die Gesetzesnovelle insgesamt begrüßenswert. | |
| Die Grünen hingegen kritisierten die Gesetzesnovelle. Sie bleibe "ganz | |
| kleines Karo", sagte die Grünen-Verbraucherschutzexpertin Nicole Maisch. | |
| CDU und CSU hätten die Chance vertan, wesentliche Schwächen des Gesetzes | |
| abzumildern und einen echten Fortschritt für Verbraucherinnen und | |
| Verbraucher zu erzielen. So fehle die Aufnahme von Kosmetikprodukten in den | |
| Wirkungsbereich des Gesetzes, das zudem den Unternehmen zu viele | |
| Schlupflöcher biete. | |
| Nach Angaben des Verbraucherschutzministeriums treten die Änderungen | |
| voraussichtlich am 1. September 2012 in Kraft. Die Behörden benötigten | |
| Zeit, um sich auf die neue Rechtslage vorbereiten zu können. | |
| 10 Feb 2012 | |
| ## AUTOREN | |
| Ulrich Goll | |
| ## TAGS | |
| Gammelfleisch | |
| tazlab 2012: „Das gute Leben“ | |
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