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# taz.de -- Kitas: Mehr Plätze, höhere Beiträge
> Aus dem gestern vorgestellten Konzept zum Ausbau der Kindertagesbetreuung
> geht hervor, dass mit Mehrausgaben zu rechnen ist und die Beiträge
> steigen
Bild: Mehr Plätze in der Kindertagesbetreuung schaffen will jetzt das Land Bre…
"Alles wird mehr" - mit diesen Worten fasste Sozialsenatorin Anja Stahmann
(Grüne) das gestern von ihr vorgestellte "Konzept zum Ausbau der
Kindertagesbetreuung" zusammen. Danach sollen für Drei- bis Sechsjährige
mehr Sechs- und Achtstunden-Plätze zur Verfügung stehen und für
Unterdreijährige so viele Plätze, dass mindestens 35 Prozent von ihnen
versorgt sind. Damit wolle die Koalition dazu beitragen, dass Mütter und
Alleinerziehende einer existenzsichernden Arbeit nachgehen können, so
Stahmann.
Mehr Geld bekommen sollen auch die Elternvereine, die nach Stahmanns
Angaben 36 Prozent der Plätze für die ganz Kleinen stellen - und gegenüber
den Kindergärten in staatlicher und kirchlicher Trägerschaft finanziell
benachteiligt werden. Sie sollen jetzt 300.000 Euro in diesem und 400.000
Euro im nächsten Jahr mehr an Zuwendungen bekommen. Außerdem gehen 100.000
Euro an zwei Stellen, die Elternvereine bei ihrer Arbeit unterstützen. Etwa
wenn es um die Buchhaltung geht, die wie die ganze Organisation von den
Eltern ehrenamtlich gemacht werden muss. Damit bleibe sie zwar unter dem,
was der Dachverband der Elternvereine, der Verbund Bremer Kindergruppen,
gefordert habe, sagte Stahmann. Sie hoffe aber, dass Elternvereine so
häufiger in der Lage sein werden, den Tariflohn für ErzieherInnen zahlen zu
können.
Mehr Ausgaben für Kindertagesstätten muss Bremen also für die kommenden
Jahre einplanen: Insgesamt 133,23 Millionen Euro in 2012 und 139,58
Millionen Euro in 2013. Zum Vergleich: Vor fünf Jahren waren es knapp 82
Millionen Euro. Dass der jetzt veranschlagte Betrag nicht ausreichen wird,
steht auch in dem Konzept. Ein Mehrbedarf könne sich daraus ergeben, dass
deutlich mehr Eltern einen Platz für ihr ein- bis dreijähriges Kind suchen
als die derzeit angenommenen 35 Prozent. Da es ab dem kommenden Jahr auch
für Kleinkinder einen Rechtsanspruch auf Betreuung gibt, wäre Bremen in der
Pflicht, weitere Plätze zu schaffen. Zudem sind 865 von 1.200 jetzt neu
eingerichteten Plätzen nur vorübergehend neu: Sie sind verlagert in die
Gruppen der Drei- bis Sechsjährigen, die ab diesem Jahr auch schon
Zweieinhalbjährige aufnehmen dürfen. Als "Rechentrick" hatten CDU und Linke
dies bezeichnet.
"Mehr" will der rot-grüne Senat aber auch einnehmen: Wie berichtet, sollen
die Elternbeiträge steigen. Seit 2006 seien die Gebühren nicht mehr erhöht
worden, so Stahmann, dafür seien die Ausgaben seitdem um 13 Prozent
gestiegen. 1,7 Millionen Euro mache diese Steigerung aus. Die
Elternbeiträge - die rund 9,5 Prozent der Kosten decken - sollen diesen
Betrag jetzt ausgleichen. Welche Einkommensgruppen mit welchen Gebühren
rechnen müssen, sei noch offen, sagte Stahmann. Unwahrscheinlich sei eine
Erhöhung um zehn Prozent oder mehr. Klar ist aber, dass in Zukunft die
Beitragstabelle nicht mehr bei einem Jahreseinkommen von 55.220 Euro pro
Haushalt enden soll. "Wer mehr verdient, kann auch höhere Belastungen
verkraften."
Die CDU leitet daraus ab, dass "Familien mit mittleren Einkommen zu den
Verlierern zählen", wie es in einer Pressemitteilung hieß. "Sie müssen sich
auf deutliche Mehrbelastungen einstellen." Die Linke teilte mit: "Das ist
ein Schritt weiter weg von einer kostenlosen frühkindlichen Bildung, wie
wir sie wollen."
21 Feb 2012
## AUTOREN
Eiken Bruhn
Eiken Bruhn
## TAGS
Gratis-Kita
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