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# taz.de -- Vorschau Fußballländerspiel: Bremer Achse gegen Frankreich
> Die deutsche Nationalmannschaft hat seit 25 Jahren nicht mehr gegen
> Frankreich gewonnen. Die Löw-Elf um den Ersatzkapitän und ehemaligen
> Bremer Klose will das ändern.
Bild: Jogis Jungs: von Werder lernen, heißt Siegen lernen.
BREMEN dpa | Einhundert Tage vor Beginn der Fußballeuropameisterschaft
setzt Bundestrainer Joachim Löw beim Testländerspiel gegen Frankreich
(Mittwoch, 20.45 Uhr/ZDF) auf eine Achse aus aktuellen und ehemaligen
Werder-Profis.
Im heimischen Weserstadion darf Ersatztorwart Tim Wiese noch einmal sein
Können als Stellvertreter von Stammkraft Manuel Neuer demonstrieren.
Miroslav Klose meldete sich nach seinen Gesundheitsproblemen rechtzeitig
wieder fit und soll die deutsche Fußballnationalmannschaft in seinem 114.
Länderspiel als Kapitän zum ersten Sieg gegen Frankreich seit fast 25
Jahren führen.
Auch für Mesut Özil beginnt die heiße EM-Testzeit mit einer emotionalen
Rückkehr in die Hansestadt. „Unser Ziel muss es sein, auf uns zu schauen,
dann können wir gegen jede Mannschaft bestehen", sagte der Spanien-Legionär
und gab am Dienstag das Jahresmotto für Löws junge Titeljäger vor.
Ruhmreiche Namen machen der Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) nach
den zuletzt lautstark bejubelten Leistungen keine Angst mehr. „Wir freuen
uns, dass wir wieder eine große Nation als Gegner haben", sagte Löws
Assistent Hansi Flick.
Trotz des Ausfalls von gleich einem halben Dutzend EM-Kandidaten fordert
Löw gegen die Franzosen um Münchens Wirbelwind Franck Ribéry das nächste
Fußball-Fest. „Wir wollen unsere Leichtigkeit behalten", sagte der
DFB-Chefcoach.
## Das Gefühl des Jogi L.
Vor einem erneuten Test-Desaster wie in den Turnierjahren 2006 (1:4 in
Italien) und 2010 (0:1 gegen Argentinien) ist Löw nicht bange. „Gelassen
macht mich die Entwicklung der Mannschaft. Ich habe insgesamt ein gutes
Gefühl", betonte der 52-Jährige. Beim Abschlusstraining hatte Löw alle 20
Spieler dabei, die in Bremen angereist waren.
Letztmals vor der Nominierung des EM-Kaders Anfang Mai kann Löw im mit
37.800 Zuschauern ausverkauften Weserstadion seine Kandidaten in einem
Spiel prüfen. Die Ausfälle von Kapitän Philipp Lahm, Bastian
Schweinsteiger, Per Mertesacker und Lukas Podolski kommen daher zu einem
sehr ungünstigen Zeitpunkt.
Ob die Wechselgerüchte um Podolski, der bei Arsenal London im Gespräch sein
soll, dessen Leistung in der Nationalmannschaft beeinflusst, wird sich in
Bremen zeigen. Das Management des Kölners wollte die Wechselgerüchte indes
nicht kommentieren.
Der komplette Mittelbau der DFB-Auswahl mit der Erfahrung von fast 350
Länderspielen fehlt in Bremen. Nach Routinier Klose (113) ist Özil mit 30
Einsätzen schon der erfahrenste Mann in der Startformation. Zudem sind auch
die Dortmunder Jungstars Mario Götze und Sven Bender verletzt.
## Özil hat noch was zu erledigen
Mit der Frankreich-Partie beginnt für die Nationalspieler der Countdown auf
dem Weg zum ersehnten EM-Triumph. „Ich freue mich auf die Aufgabe dort,
aber wir haben noch ein paar andere Aufgaben vorher zu erledigen", mahnte
Özil, nicht nur an die EM-Zeit vom 8. Juni bis 1. Juli in Polen und der
Ukraine zu denken. Am Dienstag hatte sich das Team noch vom scheidenden
DFB-Präsidenten Theo Zwanziger verabschiedet und als Geschenk eine
Fotocollage mit der Aufschrift „Die erste Elf sagt danke" überreicht.
Löw stufte die Bedeutung des Frankreich-Resultats taktisch klug vorab
herab. „Ich glaube nicht, dass unsere Mannschaft von einem
Testspielergebnis abhängig ist. Da müssen wir uns nicht messen lassen",
erklärte er. Auch für Experten wie Franz Beckenbauer hat das Spiel gegen
die Équipe Tricolore nicht die höchste Priorität.
„Das ist zweitrangig", sagte der Kaiser zur Bedeutung der Partie für die
Profis. Einer wird hingegen unbedingt siegen wollen. Torwart Wiese konnte
noch keines seiner bisher fünf Länderspiele gewinnen.
Der Respekt vor dem Kontrahenten Frankreich ist groß, obwohl das einst
leuchtende Vorbild nur mühsam den früheren Glanz wieder aufpoliert hat.
„Wir haben neidvoll auf Frankreich geschaut", berichtete Bierhoff von einer
noch gar nicht allzu fernen Vergangenheit.
## Unschöne Laubfroschtrikots
Letztmals war im August 1987 ein Sieg gegen die Franzosen (2:1) gelungen.
Heute sieht man sich im Vergleich mit dem Weltmeister von 1998, der im
Vorjahr ungeschlagen blieb, offenbar leicht im Vorteil. Aber: „Beim Turnier
starten wir wieder bei Null", sagte Bierhoff.
Die Vorbereitung auf das erste Spiel gegen Frankreich in der Ära Löw, bei
dem die deutschen Spieler erstmals seit 2001 wieder in grünen Trikots
auflaufen, war alles andere als ideal. Es blieb nur Zeit für eine
Trainingseinheit auf dem Platz. „Das hat es so noch nie gegeben", stellte
Flick fest.
„Aber die Mannschaft ist so gefestigt, um das so umzusetzen, wie wir uns
das vorstellen", sagte er. Flick durfte noch verraten, dass der Dortmunder
Mats Hummels und Holger Badstuber vom FC Bayern die Innenverteidigung
bilden werden. Weitere Personalien bleiben bis zum Anpfiff unter
Verschluss.
29 Feb 2012
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