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# taz.de -- Kommentar Frauenquote in der Wirtschaft: Die FDP, so Neunziger
> Alle bewegen sind auf der Quotenstraße. Nur die FDP-Fraktion bleibt
> stehen. Der Postfeminismus der Neunziger, der aus ihrer Haltung spricht,
> ist offenkundig von gestern.
Das überrascht dann doch. Gerade ist das Zeitfenster für eine gesetzliche
Frauenquote für die Wirtschaft sperrangelweit geöffnet, da kommt diese
Minderheit einiger Frauen in der Splitterpartei FDP und haut es zu – ganz
ohne Not.
Die FDP-Fraktion, so steht es in ihrem Brief an CDU-Frauenministerin
Kristina Schröder, will keine Quote. Keine 30-Prozent-Quote wie
Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU), eine überfraktionelle Gruppe
und sogar ihre eigene FDP-Frauenorganisation, die Liberalen Frauen. Und
noch nicht mal diesen Hauch von Nichts, den Kristina Schröder als
„Flexiquote“ verkauft. Die wäre nichts weiter als eine Selbstverpflichtung
der Wirtschaft in Gesetzesform.
Dabei sieht es im Moment extrem gut aus für so eine Regelung: Andere Länder
wie Norwegen und Frankreich machen es gerade vor. Eine Allparteienkoalition
mit der Wortführerin von der Leyen will 30 Prozent. Am Montag wird
EU-Kommissarin Reding eine Regelung für Frauen in der Wirtschaft
vorschlagen. Und sogar die Frauen aus der FDP sind dafür. Alle bewegen sich
auf der Quotenstraße, nur die FDP-Fraktion bleibt in Ignorantenhausen
stehen – sehr allein. Zu allein, denn der Postfeminismus der Neunziger
(„Wir schaffen alles allein“), der aus ihrer Haltung spricht, ist
offenkundig von gestern.
Spannend wird also in den nächsten Wochen, wie die Union mit der
Außenseiterposition der FDP umgeht. Von Kristina Schröder ist nichts zu
erwarten, sie knickte bereits am Sonntag ein. Aber es gibt eine
überfraktionelle Mehrheit für eine feste Quote – mit den Unionsfrauen. Und
es wird eine Ansage aus Brüssel geben. Die wird tragen, wenn
Ignorantenhausen gar nicht mehr auf der Landkarte der nächsten Regierung zu
finden ist.
4 Mar 2012
## AUTOREN
Heide Oestreich
Heide Oestreich
## TAGS
Schwerpunkt Feministischer Kampftag
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