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# taz.de -- Kommentar Celler NS-Museum: Eine Nummer kleiner bitte
> Die Ausstellung zu Celle im Nationalsozialismus könnte im "Heimatmuseum"
> untergebracht werden. Da gehört sie auch hin.
Bild: Hetzen nach Noten, meistens verboten: Indizierung von Nazimusik.
Der Vorschlag, in Celle ein Museum zur Geschichte der NS-Diktatur
einzurichten, kommt zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Eine Stadt,
deren Haushalt so defizitär ist, dass sie ihn sich vom niedersächsischen
Innenministerium genehmigen lassen muss, kann sich das nicht leisten. Und
so interessant das Konzept für das Dokumentationszentrum aussieht:
Notwendig ist es nicht.
Oben in der Prioritätenliste des Celler Stadtrats muss die Aufgabe stehen,
den Schuldenberg abzutragen, der bald so hoch ist wie die laufenden
Ausgaben. Unter diesen Umständen sich ein weiteres Gebäude und eine
Ausstellung mit laufenden Kosten ans Bein zu binden, wäre fahrlässig.
Außerdem mangelt es in Norddeutschland nicht an Möglichkeiten, sich mit dem
Nationalsozialismus auseinanderzusetzen. Das ehemalige Konzentrationslager
Bergen-Belsen liegt unschönerweise vor Celles Haustür. Die NS-Diktatur ist
fest in den Lehrplänen der Schulen verankert. Und in Celle selbst bietet
eine Bürgerinitiative Stadtrundgänge zum Thema an, so dass der Bezug zur
Lebenswelt gewährleistet ist.
Ein Weg, etwas von der Vorarbeit des Experten-Workshops zu retten, könnte
es sein, das Celler „Heimatmuseum“, um einen Teil zur Nazi-Diktatur zu
erweitern. Das wäre zu weitaus geringeren Kosten machbar und dort gehört
die Darstellung des unerfreulichen Teils der eigenen Geschichte auch hin.
5 Mar 2012
## AUTOREN
Gernot Knödler
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