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# taz.de -- Energieunternehmen Eon: Erneuerbare federn Verlust ab
> Deutschlands größter Energiekonzern verzeichnet 2011 ein Minus von 2,2
> Milliarden Euro – nicht nur wegen des Atomausstiegs. Doch da gibt es ja
> noch die Erneuerbaren Energien.
Bild: Der Wind bewegt nicht nur die Eon-Fähnchen, die Erneuerbaren Energien so…
BERLIN taz | Es war ein schlechtes Jahr für das Düsseldorfer
Energieunternehmen Eon, doch allein auf den Atomausstieg ist der Verlust
nicht zurückzuführen. Nach einem Gewinn von 5,8 Milliarden Euro im Vorjahr
stand 2011 ein Minus von 2,2 Milliarden.
Im Bereich Erzeugung, in dem auch die Kernkraftwerke geführt werden,
verdiente der Konzern immerhin noch 2,1 Milliarden Euro, wobei Steuern,
Zinsen und Abschreibungen noch nicht berücksichtigt sind. Das macht ein
Minus von 44 Prozent. Gleichzeitig stieg das Ergebnis nach der gleichen
Rechnung (Ebitda) bei erneuerbaren Energien um 21 Prozent auf 1,4
Milliarden Euro. Hauptsächlich die Wasserkraft sorgte für das Plus.
Weil Eon aufgrund der Energiewende zwei Atommeiler abschalten musste, sei
der Konzern um 2,5 Milliarden Euro belastet worden, sagte Konzernchef
Johannes Teyssen. Allerdings ist hier die neue Steuer auf Kernbrennstoffe
enthalten, gegen die Eon klagt – und die es möglicherweise zurückerstattet
bekommt. „In fast allen europäischen Märkten, in denen Eon engagiert ist,
sehen wir immer noch eine schwache Energienachfrage“, sagte Teyssen.
Dahinter stecken weitere Verluste: Vor allem in Südeuropa, wo aufgrund der
Wirtschaftskrise Strompreise einbrachen, sind viele alte Kohlekraftwerke
nicht mehr rentabel. Der Konzern will deshalb in den nächsten Jahren 6
Gigawatt Leistung vom Netz nehmen.
Weitere Probleme bereitet das Gasgeschäft der Eon Ruhrgas mit einem Minus
von 700 Millionen. Die Konzerntochter hat langfristige Lieferverträge mit
dem norwegischen Konzern Statoil und der russischen Gazprom mit fix
vereinbarten Preisen. Mittlerweile könnte das Gas wesentlich billiger
bezogen werden – vor allem, weil die USA mit der umstrittenen
Frackingtechnik Förderrekorde einfahren. Zumindest mit Statoil konnte Eon
günstigere Konditionen aushandeln.
Strategisch will sich der Konzern immer weiter von seinen deutschen Wurzeln
verabschieden. Märkte außerhalb Europas sollen künftig 25 Prozent des
Umsatzes ausmachen. Konkrete Investitionen von 7 Milliarden Euro sind
momentan allerdings nur im Bereich der erneuerbaren Energien unter Dach und
Fach. Und zumindest in Europa scheinen sich neue fossile Großkraftwerke
nicht mehr zu lohnen. Infolge des gesellschaftlich gewollten massiven
Ausbaus der regenerativen Energien und Überkapazitäten lohne sich das kaum
mehr, heißt es im Geschäftsbericht.
14 Mar 2012
## AUTOREN
Ingo Arzt
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