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# taz.de -- Kommentar: Die grüne Ethik ist mitunter zu elastisch: Tabu Wissens…
> Nur, wenn das Hirn kulleraugiger Makaken in Bremen sondiert wird, hat für
> die Grünenfraktion die Forschungsfreiheit ein Ende. Das Aufrüsten der
> Mittelmeergrenze lässt sich dagegen besser aushalten.
Bild: Eine Zeit voller Überraschungen für FriedensaktivistInnen: Der Akademis…
Wirklich erstaunlich sind ja die Grünen: Nicht weil die frühere Laberpartei
heute gar nicht mehr diskutiert, sondern nur kuschelt. Und auch nicht, weil
die Ex-Peaceniks eine gesetzliche Zivilklausel für die Hochschulen
ablehnen.
Nein, erstaunlich ist der Stellenwert, den die Wissenschaftsfreiheit dabei
erhält, nämlich den eines absoluten Tabus: Eine gesetzliche Zivilklausel
ist unmöglich – weil: im Grundgesetz steht ja die Wissenschaftsfreiheit.
Die darf man nicht beschneiden. Das ist juristisch fragwürdig, politisch
unbefriedigend, und – noch einmal: überraschend.
Denn bislang galt die Wissenschaftsfreiheit im Wertekosmos insbesondere der
Bremer Grünen doch als so unantastbar nicht: Sie wurde als von der
Gesellschaft konzedierte Freiheit verstanden, deren Grenzen im Hinblick auf
den Wandel ethischer Vorstellungen politisch zu bestimmen wären. Und genau
deswegen muss der Bremer Neurobiologe Andreas Kreiter vor Gericht dafür
kämpfen, weiterhin Sonden in Makaken-Hirne versenken zu dürfen.
Aber möglicherweise täuschen wir uns. Vielleicht hatte die
Wissenschaftsfreiheit bei den Bremer Grünen schon immer diesen Rang. Und
nur die afrikanischen Flüchtlinge, gegen die man mit OHB und Rheinmetall in
Bremen forschen will, haben halt Pech. Sie sterben weit weg, im Mittelmeer.
Und sie sind, und das ist schon ein böser Geburtsfehler, halt keine
kulleräugigen Makaken.
23 Mar 2012
## AUTOREN
Benno Schirrmeister
## ARTIKEL ZUM THEMA
Gesetzliche Zivilklausel: Die Farben des Friedens
Rot-Grün lehnt ab, Hochschulen auf rüstungsferne Forschung zu verpflichten
- bevor es die Grünen ausdiskutiert haben und strikt gegen
SPD-Parteitagsbeschluss.
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