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# taz.de -- Generalstreik in Portugal: Überall „Indignados“
> Ein Generalstreik in Portugal hat den Nahverkehr lahmgelegt. In Lissabon
> standen die U-Bahnen still. Der Gewerkschaftverband CGTP hatte zur
> Arbeitsniederlegung aufgerufen.
Bild: Die Indignados (Empörten) organisierten am Donnerstag in Lissabon einen …
LISSABON afp | Ein Generalstreik gegen den Sparkurs der Regierung hat am
Donnerstag das öffentliche Leben in den größten Städten Portugals stark
beeinträchtigt. Zu dem Streik hatte Portugals größter Gewerkschaftsverband
CGTP am Donnerstag aufgerufen, der zweitgrößte Arbeitnehmerverband UGT
unterstützte die Aktion dagegen nicht. Bei Zusammenstößen zwischen jungen
Demonstranten und der Polizei wurden in Lissabon laut Medien mehrere
Menschen leicht verletzt.
„Demo“, „Generalstreik“ und „Basta“ war auf Plakaten in der Hauptst…
Lissabon zu lesen, wo der U-Bahn- und Schiffsverkehr seit dem Morgen
komplett stillstand. Züge und Busse sowie die U-Bahn in Porto waren nur
sehr eingeschränkt in Betrieb. Auch die Häfen des Landes sowie öffentliche
Einrichtungen - Schulen, Krankenhäuser, Gerichte, Museen und die Müllabfuhr
- beteiligten sich an dem Ausstand. Der Flugverkehr war dagegen nicht
betroffen.
Die Beteiligung an den Arbeitsniederlegungen war schwächer als bei
vorangegangenen Aktionen, wie der CGTP mitteilte, ohne jedoch genaue Zahlen
zu nennen. Dies habe an „finanziellen Schwierigkeiten und Einschüchterung
am Arbeitsplatz“ gelegen, sagte CGTP-Chef Arménio Carlos.
## Rigorose Sparanstrengungen
Gegen die Sparmaßnahmen der Regierung gingen in Lissabon tausende Menschen
auf die Straße. In der Hauptstadt organisierten parallel die sogenannten
„Indignados“ („Empörten“) einen Protestmarsch, der von Sicherheitskrä…
umstellt wurde. Wie die Nachrichtenagentur Lusa berichtete, wurden bei
Zusammenstößen mehrere Menschen leicht verletzt.
Neben Griechenland und Irland ist Portugal das dritte Euroland, das
internationale Finanzhilfen erhält. Im Gegenzug für Kredite der EU und des
Internationalen Währungsfonds (IWF) muss das Land rigorose
Sparanstrengungen unternehmen, die auf heftigen Widerstand in der
Bevölkerung stoßen.
Der CGTP wirft der Regierung vor, das Land unter dem Diktat von EU und IWF
in den Abgrund zu führen. Er verweist unter anderem auf die steigende
Arbeitslosenquote, die dieses Jahr 14,5 Prozent erreichen soll, und auf die
Schätzungen zufolge um über drei Prozent sinkende Wirtschaftskraft des
Landes.
Der den Kommunisten nahestehende CGTP hatte diesmal allein zum Streik
aufgerufen. Der sozialdemokratisch ausgerichtete Gewerkschaftsverband UGT
hatte sich nicht an dem Appell beteiligt. UGT-Verantwortliche hatten zuvor
eine Einigung mit der Regierung über eine umstrittene Arbeitsmarktreform
erzielt. Am letzten Generalstreik beider Verbände im November hatten mehr
als drei Millionen Menschen teilgenommen.
23 Mar 2012
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