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# taz.de -- OECD will ESM auf eine Bllion aufstocken: „Brandmauern des Vertra…
> Die Euro-Rettungsfonds sind nach Ansicht der OECD deutlich zu klein. Der
> mögliche Bedarf der Krisenländer könne so nicht annähernd finanziert
> werden.
Bild: Euro, Euro über alles.
BRÜSSEL afp/dapd | Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und
Entwicklung (OECD) fordert von den Ländern der Euro-Zone eine Verdopplung
des Rettungsschirmes ESM auf mindestens eine Billion Euro.
„Die europäischen Brandmauern müssen weiter erhöht und glaubwürdiger
gemacht werden, um Vertrauen wieder herzustellen“, heißt es in einem am
Dienstag in Brüssel veröffentlichten OECD-Bericht zur Lage in der
Euro-Zone. Die Euro-Länder diskutieren derzeit über das Höhe der Mittel,
die sie in den beiden Euro-Rettungsfonds EFSF und ESM zum Schutz des Euro
vorhalten müssen.
„Um Spannungen an den Märkten zu beruhigen, müssen die Fonds in einem
ausreichenden Maße bereitstehen, um möglichen künftigen Anträgen auf
Finanzhilfe standzuhalten“, warnten die OECD-Experten.
Die Organisation schätzt, dass angeschlagene Euro-Länder in den kommenden
beiden Jahren einen Finanzierungsbedarf in Höhe von einer Billion Euro
haben. Hinzu kommen demnach Beiträge zur Rekapitalisierung von Banken aus
der Euro-Zone. „Obwohl es unklar ist, ob Mittel in dieser Höhe jemals in
Anspruch genommen werden, könnte die Verfügbarkeit glaubwürdiger
Brandmauern das Vertrauen stärken.“
Bislang sind die zum Einsatz gegen die Schuldenkrise einsetzbaren Mittel
deutlich geringer als von der OECD gefordert. Der bisherige
Euro-Rettungsfonds EFSF kann insgesamt 440 Milliarden Euro einsetzen.
## Gegen den Willen der Bundesregierung
##
Im Sommer tritt dann der dauerhafte Euro-Rettungsfonds ESM in Kraft, der
schrittweise bis zu 500 Milliarden Euro zum Kampf gegen die Krise erhalten
soll. Bisher war geplant, dass das verfügbare Geld auch in einer
Übergangsphase, in der beide Fonds nebeneinander bestehen, nicht die Summe
von insgesamt 500 Milliarden Euro übersteigt.
Diesen Standpunkt hatte besonders die Bundesregierung vertreten. Unter dem
Druck von EU-Kommission, Internationalem Währungsfonds (IWF) und mehreren
Euro-Ländern zeigte sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Montag
jedoch zu einem Kompromiss bereit.
So könnten zusätzlich zu den 500 Milliarden Euro aus dem ESM weitere rund
200 Milliarden Euro aus dem bisherigen Rettungsfonds EFSF kommen, die für
Hilfsprogramme für Griechenland, Irland und Portugal verplant sind. Eine
Entscheidung soll auf einem Treffen der Euro-Finanzminister in dieser Woche
in Kopenhagen getroffen werden.
27 Mar 2012
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