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# taz.de -- JPMorgan-Führungskräfte müssen gehen: Ein „ungeheuerlicher Feh…
> Neben der Leiterin der Investmentsparte, Ina Drew, sollen zwei weitere
> leitende Angestellte JPMorgan verlassen. Die Bank hatte sich in den
> letzten Wochen um zwei Milliarden Euro verzockt.
Bild: Sprach noch im April von einem „Sturm im Wasserglas“: JPMorgan-Chef J…
NEW YORK dapd | Die Milliardenverluste bei JPMorgan haben offenbar erste
personelle Folgen. Wie am Sonntag aus gut informierten Kreisen verlautete,
sollen drei Führungskräfte die US-Großbank verlassen. JPMorgan werde unter
anderem bald das Rücktrittsgesuch der Leiterin der Investmentsparte, Ina
Drew, annehmen, sagte die Gewährsperson der Nachrichtenagentur AP.
Die 55-Jährige, eine der einflussreichsten Frauen an der Wall Street, habe
nach dem Bekanntwerden der Verluste bereits mehrfach ihren Rücktritt
angeboten. Über das Wochenende sei der Druck auf die Bank gewachsen, diesen
auch anzunehmen.
Mindestens zwei weitere Führungskräfte sollen den Informationen zufolge
ebenfalls dafür zur Verantwortung gezogen werden, dass die Bank durch den
Handel mit komplexen Finanzprodukten in den vergangenen sechs Wochen zwei
Milliarden Dollar (etwa 1,54 Milliarden Euro) verloren hat.
Nach Angaben des Wall Street Journals handelt es sich bei den beiden
anderen um zwei leitende Angestellte in dem Londoner Büro, von dem die
fehlgeschlagenen Transaktionen ausgegangen waren. Der Händler, der die
Verluste verschuldete, wird vermutlich ebenfalls seinen Job verlieren. Es
sei aber noch nicht klar, wann das passieren würde, berichtete das Blatt.
## Stellungnahme abgelehnt
Als Investmentchefin (CIO) bei JPMorgan führte Drew die Abteilung, die für
die Verluste verantwortlich war. Sie ist eine der bestbezahlten
Führungskräfte der Bank. Im vergangenen Jahr verdiente sie 15,5 Millionen
Dollar (12 Millionen Euro), im Jahr zuvor 16 Millionen Dollar. Drew selbst
lehnte eine Stellungnahme ab.
JPMorgan-Chef Jamie Dimon räumte indessen eine komplette Fehleinschätzung
der Lage ein. In einem am Sonntag vom US-Fernsehsender NBC ausgestrahlten
Interview sagte der Vorstandsvorsitzende, er habe „total falsch“ gelegen,
als er Bedenken im April bezüglich des Portfolios der Bank als „Sturm im
Wasserglas“ weggewischt habe. Damals habe er das Ausmaß des Problems nicht
gekannt.
„Wir haben einen furchtbaren, ungeheuerlichen Fehler begangen“, sagte
Dimon. „Es gibt fast keine Entschuldigung dafür.“ Nach Dimons Eingeständn…
der Milliardenverluste am Donnerstag hatten US-Abgeordnete und Kritiker der
Finanzbranche strengere Richtlinien für die Wall Street gefordert.
14 May 2012
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