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# taz.de -- Kommentar: Gesetzliche Zivilklauseln tun not: Direktiven sind nötig
> Freiwilllige Verpflichtungen sind super - solange sie eingehalten werden.
> Aber: Wenn das Geld fehlt, wächst die Versuchung für zivile Hochschulen,
> sich mit zahlungskräftigen Rüstungskonzernen zu verbünden.
Bild: Wie sendet so ein Flugzeug möglichst schnell seine Daten an die Bodensta…
Hier keine Rüstungsforschung – das gehörte zu den Grundsätzen der Bremer
Uni. Sie hat diese Absicht in einer Zivilklausel festgeschrieben – und
deren Existenz war bislang das Hauptargument der Grünen-Fraktion, keinen
solchen Passus ins Hochschulgesetz aufzunehmen. Die planmäßigen Verstöße
der Uni gegen ihre Selbstverpflichtung machen dieses Argument hinfällig.
„Es bedarf keiner Direktive durch die Politik“, hatte Grünen-Fraktionschef
Matthias Güldner den SPD-Vorstoß für eine rechtsverbindliche Klausel für
unnötig erklärt. Und sich gewünscht, dass auch die anderen Hochschulen im
Land ganz freiwillig eine „intensive Diskussion“ zum Thema führen.
Ein allzu frommer Wunsch: Schön, ein bisschen drüber geredet hat man an der
Hochschule Bremen. Noch mehr freut man sich dort aber über tolle Kontakte
zu Rheinmetall Defence. Und die Uni? Die bricht ihre selbst gewählte
Abstinenz halt heimlich: Passiert ja nix. Gibt ja kein Gesetz – aber Kohle!
Eine freiwillige Verpflichtung ist super – so lange sie eingehalten wird.
Bloß, wenn die finanzielle Ausstattung schwindet, wächst die Versuchung, zu
schummeln. Dass sie an der in Sachen Zivilklausel bislang vorbildlichen
Bremer Uni so bös ausgehebelt wurde, zeigt: Wem es ernst ist mit dem
friedlichen Lehren und Lernen, der muss die Leitlinien verbindlich machen,
sie kontrollieren – und gesetzlich absichern.
15 May 2012
## AUTOREN
Benno Schirrmeister
## ARTIKEL ZUM THEMA
Bremer Militärforschung: Im Auftrag der Luftwaffe
Obwohl sie sich selbst eine Zivilklausel auferlegt hat, arbeitete die Uni
Bremen jahrelang für die Bundeswehr. Jetzt entbrennt ein Streit über
Kontrolle.
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