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# taz.de -- Kommentar soziale Arbeitsbedingungen: Wann Konzerne nachgeben
> Es gibt eine Möglichkeit für bedarfsdeckende Mindestlöhne. Firmen wie
> Apple, Lidl oder Puma bewegen sich – manche tun es freiwillig, andere
> unter Druck.
Fußballschuhe von Puma, iPhones von Apple, Tomaten aus Spanien: In vielen
Produkten stecken fragwürdige Arbeitsbedingungen. Das können miese Löhne
sein, die zum Leben kaum reichen, erzwungene Überstunden in hoher Zahl oder
die Belastung mit gefährlichen Chemikalien. Weil die Zulieferer der
Konzerne rund um den Globus verteilt sind, ist es meist schwierig, daran
etwas zu ändern – manchmal klappt es aber doch.
Am Frühstückstisch denkt man: Eigentlich ist die Lösung doch einfach.
„Mindestlohn“ lautet eines der Zauberwörter. Nicht nur in Deutschland ginge
es vielen Beschäftigten besser, wenn die Firmen eine gesetzliche
Lohnuntergrenze respektieren müssten. Und auch in Bangladesch, Vietnam oder
China würden die Arbeiterinnen und Arbeiter besser leben, wenn sie
wenigstens ihren Grundbedarf sicher finanzieren könnten.
Wie aber setzt man weltweit bedarfsdeckende Mindestlöhne durch? Gute Frage.
Schon in Deutschland ist das kaum möglich, weil ökonomische und politische
Interessen es verhindern. Global gilt erst recht, dass die transnationalen
Konzerne oft rechtsfreie Räume oder schwache Regierungen finden, die sie
gewähren lassen. Auch bei der kommenden Weltkonferenz über nachhaltige
Entwicklung in Rio wird mit ziemlicher Sicherheit kein verbindlicher Rahmen
für sozialen Fortschritt beschlossen werden.
Trotzdem gibt es eine Möglichkeit. Die Erfahrung zeigt, dass Firmen sich
bewegen – etwa Apple, Lidl oder Puma. Manche tun es eher freiwillig, andere
muss man nerven oder stark unter Druck setzen. Eine Voraussetzung dafür ist
fast immer, dass die Betroffenen Bündnisse bilden. Wenn sich Verbraucher,
Betriebsräte, Gewerkschaften, Umweltschützer, Kirchen und andere
Organisationen in Kampagnen zusammenschließen, wird auch ein Konzern
schließlich nachgeben.
4 Jun 2012
## AUTOREN
Hannes Koch
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