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# taz.de -- Greenpeace-Studie: 80 Prozent Ölverzicht möglich
> Durch massive Investitionen könnte auf die umweltschädliche Förderung
> verzichtet werden, sagt die Umweltorganisation. Und unterstützt den
> Elektro-Lkw-Vorschlag.
Bild: Wenn es nach Greenpeace geht, wird hier kein Öl mehr gefördert: Arktisc…
BERLIN taz | Der weltweite Ölverbrauch lässt sich ohne schwindendes
Wirtschaftswachstum und Gefährdung der Versorgungssicherheit bis zum Jahr
2050 um 80 Prozent reduzieren: Dieses Szenario hat die Umweltorganisation
Greenpeace am Dienstag unter dem Titel „Energy [R]evolution“ vorgestellt.
Die Energiewende bringe Aufschwung für die Arbeitsmärkte, allein in
Deutschland könnten durch erneuerbare Energien 100.000 neue Jobs entstehen.
Die vierte Auflage des Berichts, der im Auftrag von Greenpeace vom
Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt erstellt wurde, setzt auf einen
strikten Ölausstiegspfad. Greenpeace fordert, die weitere Ölerschließung zu
stoppen, vor allem in unkonventionellen Förderregionen wie der Arktis,
ebenso Tiefseebohrungen vor der Küste Brasiliens oder die als besonders
umweltschädlich geltende Gewinnung von Ölsanden in Kanada.
Greenpeace-Energieexperte Sven Teske äußert harte Kritik an derart riskaten
Fördermethoden: „Das Öl aus der Arktis würde nur für wenige Jahre reichen.
Statt die Artkis für ein Strohfeuer zu zerstören, müssen wir gleich
umsteigen auf erneuerbare Energien.“
## 700 Milliarden Euro für Energiewende nötig
Als eines der vorangigsten Ziele formuliert Greenpeace die Reduzierung der
CO2-Emmissionen im Verkehr, der heute rund 70 Prozent des weltweiten
Ölverbrauchs ausmacht. Dafür bedürfe es gesteigerter Effizienz, doch gerade
die Automobilindustrie hinkt im technologischen Fortschritt hinterher,
weshalb sich Elektroautos in naher Zukunft nicht massenhaft durchsetzen
werden.
Eine Möglichkeit, ohne Energiegewinnung aus fragwürdiger Biomasse den
Verkehr nachhaltig zu gestalten, sieht Greenpeace in der Nutzung von
Oberleitungen für die Elektrifizierung des Lkw-Verkehrs. Entsprechende
Pläne für Autobahnen hatte der Umwelt-Sachverständigenrat der
Bundesregierung [1][am Montag vorgelegt].
Um die Energiewende erfolgreich zu gestalten, müsse bis 2050 jährlich rund
1 Prozent des globalen Bruttosozialprodukts ausgegeben werden, bis 2020
über 700 Milliarden Euro pro Jahr gegenüber derzeit 200 Milliarden Euro.
Als Referenzgröße dient der World Energy Outlook, den die Internationale
Energieagentur jährlich präsentiert, den Greenpeace aber in vielen Punkten
für unrealistisch hält.
5 Jun 2012
## LINKS
[1] /Oberleitungen-fuer-Autobahnen/!94672/
## AUTOREN
Marius Münstermann
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