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# taz.de -- Kommentar Zivilklausel: Die Freiheit zu nicht-militärischer Forsch…
> Die Wissenschaft muss auch frei sein, bestimmte Forschung nicht zu
> machen.
Bild: Sollen künftig ohne Hilfe der Uni entwickelt werden: Drohnen der Bremer …
Zu den unterschätzteren politischen Tugenden gehört es, die eigene Meinung
zu ändern. Meist wird ein Sinneswandel im Deutschen eher in den Kategorien
von Verrat und Untreue beschrieben, sodass es immer bequemer und leichter
zu kommunizieren ist, wenn man eine einmal beschlossene Position beibehält
– auch wenn man selbst mittlerweile daran zweifelt. Von daher: Erfreulich,
dass sich die Bremer Grünen-Fraktion traut, sich auf die ernsthafte Prüfung
einer Zivilklausel im Hochschulgesetz einzulassen.
Mitte März hatte sie das Ansinnen, den Hochschulen des Landes militärische
Forschung zu verbieten, noch brüsk abgelehnt: Es gebe ja die
Selbstverpflichtung der Uni, die Musikhochschule sei unverdächtig, und man
sei zuversichtlich, dass sich die anderen Hochschulen in absehbarer Zeit
auch solche Klauseln zulegen würden. Das kam vor allem bei jungen
Parteimitgliedern nicht gut an – aber um die Partei zu zwingen, sind die
doch noch zu schwach.
Dafür kann die Fraktion jetzt sicher sein, das Richtige zu tun. Denn es ist
gar nicht so wichtig, ob am Ende eine juristisch verbindlichere
Zivilklausel im Hochschulgesetz steht: Von entscheidender Bedeutung ist es,
zu klären, wie und vor allem ob Forschung sich abseits des
militärisch-wirtschaftlichen Komplexes noch entfalten kann. Der jetzt
beschlossene Prüfauftrag klärt – wie frei Wissenschaft im Jahr 2012 noch
ist.
7 Jun 2012
## AUTOREN
Benno Schirrmeister
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Zivilklausel: Bremer Grüne doch friedlich
Bürgerschaft beschließt, dass ein Verbot militärischer Forschung an Bremens
Hochschulen geprüft werden soll.
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