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# taz.de -- Kommentar: Offenbarungseid in Hannover: Im Augias-Stall
> Die Folge-Schäden der Agrarindustrialisierung in Niedersachsen zu
> reparieren ist eine große technische Aufgabe - aber klein im Vergleich
> zur politischen, die Lobby zum Umdenken zu bringen.
Bild: Lieber mal die Klappe halten. Stefan Birkner ist nicht so der vorlaute Ty…
Völlig jenseits von Gut und Böse bewegt sich Niedersachsens Agrarlobby: Da
treten die ihr wirklich wohlgesinnten Landesminister für Landwirtschaft,
Gert Lindemann (CDU), und für Umwelt, Stefan Birkner (FDP), an die
Öffentlichkeit - und geben bekannt, dass etwas falsch läuft.
Die beiden räumen ein, dass die Kritiker ihres
Agrarindustrialisierungs-Kurses Recht haben. Sie bestätigen, dass der
systemische Kreislauf Landwirtschaft zerbrochen ist, dass die Abfälle der
Tierproduktion die Böden vernichten und die Gewässer verseuchen. Und der
Agrar-Lobbyvertreter Heinz Korte, Vizepräsident des Landvolks - so heißt in
Niedersachsen der Bauernverband -, was tut der? Der fordert mehr Geld für
die Verursacher. Schrill.
In diesem Selbstverständnis spiegelt sich indes nur die lange eingenommene
devote Haltung des Landes gegenüber dieser Lobby: Niedersachsens Regierung
hat unter Agrarpolitik seit Jahrzehnten nichts anderes verstanden, als die
gesellschaftlichen Lasten dieser Industrie so vollständig wie nur möglich
auf die Gesellschaft abzuwälzen. Groß ist die daraus erwachsende technische
Folge-Aufgabe der Sanierung von Luft, Böden und Gewässern. Doch ungleich
größer ist die politische: Es geht darum, die Agrarindustrie wenigstens
teilweise an den Kosten zu beteiligen. Nur dann fängt sie an, umzudenken.
Das hinzukriegen ist ein wahrhaft herkuleischer Job.
8 Jun 2012
## AUTOREN
Benno Schirrmeister
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