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# taz.de -- Schüsse auf Berliner Rocker-Chef: Polizei durchsucht Bleibe des Op…
> Nach den Schüssen auf einen Anführer der Berliner Rockerszene sucht die
> Polizei weiter nach Hinweisen. In der Nacht zum Montag wurden Wohnung und
> Kneipe des Opfers durchsucht.
Bild: Der Niedergeschossene (m.) bei einem Gerichtstermin Ende 2007.
BERLIN dpa | Nach den Schüssen auf einen führenden Berliner Rocker sucht
die Polizei immer noch nach dem Täter. Mögliche Zeugen sind weiter
aufgerufen, sich zu melden. In der Nacht zum Montag durchsuchte die Polizei
die Wohnung und die Kneipe des Rockers. Dabei seien Beweismittel
sichergestellt worden, sagte eine Sprecherin der Polizei. Was genau
gefunden wurde, gab sie nicht an.
Ein Unbekannter hatte am Sonntagmorgen mehrmals auf den Oberkörper des
47-Jährigen geschossen und ihn lebensgefährlich verletzt. Die Rockerszene
der Hauptstadt beschäftigte am Montag auch den Innenausschuss des Berliner
Abgeordnetenhauses.
In welchem Krankenhaus der niedergeschossene Rocker liegt und wie es genau
um seine Gesundheit steht, wollte die Polizei am Montagvormittag nicht
sagen. Beamte seien in der Klinik präsent, hieß es. Berichten der
Bild-Zeitung und Berliner Morgenpost zufolge wird jetzt eine Eskalation im
sogenannten Rockerkrieg befürchtet. Der angeschossene Rocker soll schon
länger im Visier der Ermittler stehen. Nach einem Bericht des Tagesspiegels
sollen beim Landeskriminalamt „stapelweise Akten“ über ihn vorliegen.
Ermittler hörten sein Telefon ab. Die Polizei wollte sich dazu nicht
äußern.
Wie viele Schüsse auf den Rocker abgegeben wurden, blieb unklar. Nach
Medienberichten sollen es sechs Kugeln in Brust und Bauch gewesen seien.
Der Rocker soll im Koma liegen. Der langjährige Präsident der Nomads, einer
Berliner Ortsgruppe der Hells Angels, wurde Medienberichten zufolge vor dem
Hintereingang des Lokals „Germanenhof“ in Berlin-Hohenschönhausen
niedergeschossen. Er soll Betreiber der Gaststätte sein, die als Treffpunkt
der rechtsextremen Szene gilt.
Im Innenausschuss des Abgeordnetenhauses sollte es am Montag auch um
undichte Stellen bei der Polizei gehen. Am Donnerstag waren die
Sicherheitsbehörden in Berlin und Brandenburg mit einem massiven Aufgebot
gegen die Rockergruppe Bandidos vorgegangen. Zuvor hatte Berlins
Innensenator Frank Henkel (CDU) eine Gruppe der Hells Angels verboten.
Dabei hatte die Polizei mit einem „Maulwurf“ zu kämpfen: Bevor sie
zuschlagen konnte, lösten die Hells Angels MC Berlin City ihren Club selbst
auf, weil sie von der Polizeiaktion erfuhren. Den kriminellen Rockern wird
Drogen- und Waffenhandel vorgeworfen, außerdem sollen sie im Rotlichtmilieu
aktiv sein.
11 Jun 2012
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