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# taz.de -- Kommentar Nebeneinkünfte: Nicht ganz uninteressante 7.001 Euro
> Die Union hat keine Position zu Nebeneinkünften von Abgeordneten. Ihre
> billigen Ausflüchte sollten sie sich sparen und eine schnelle Lösung
> präsentieren.
Bild: Fast wie im Bundestag: Eingeschränkte Transparenz.
Weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit spielt sich im Bundestag
gerade ein ungutes Spielchen ab: Wieder einmal hat es der zuständige
Ausschuss nicht geschafft, die Auskunftspflicht für Abgeordnete zu ihren
Nebeneinkünften neu zu ordnen.
Diese Hängepartie dokumentiert ein bemerkenswertes Versagen. Beim Thema
Transparenz der „Politikerkaste“ wollen die BürgerInnen endlich Taten sehen
– der Verdruss über „die da oben“, die angeblich nur wegen des Geldes in
die Parlamente drängen, nimmt rasant zu. Gerade deshalb wäre eine präzise
und offene Regelung zur Auskunft dringend notwendig.
Bisher müssen Abgeordnete ihre Einnahmen neben dem offiziellen Salär nur
anhand grober Kategorien anzeigen. So werden etwa alle Beträge über 7.000
Euro in einer Stufe zusammengefasst. Ob ein Konzern – für welchen Dienst
auch immer – 100.000 Euro überweist oder nur 7.001 Euro, erfährt die
Öffentlichkeit nie. Dabei wäre das ja nicht ganz uninteressant.
Manche Abgeordneten sitzen neben ihrem Parlamentsjob in Aufsichtsräten von
Unternehmen, oder sie halten hochbezahlte Vorträge für Konzerne, die
zufällig in den Bereichen Geschäfte machen, die der Parlamentarier betreut.
Solch fragwürdigen Interessenvermischungen würden wenigstens ein bisschen
transparenter, wenn die Bürger nachvollziehen könnten, wie viel Geld genau
der- oder diejenige dafür bekommt.
Wenn nun die Union darauf verweist, sie habe noch keine Position entwickeln
können, weil ihr neuer Fraktionsgeschäftsführer gerade frisch im Job sei,
ist das eine billige Ausflucht. Schließlich verhandeln die Fraktionen seit
gut einem Jahr. Sie müssen nun schnell eine Lösung präsentieren, wenn sie
glaubwürdig bleiben wollen. Beziehungsweise: es wieder werden wollen.
14 Jun 2012
## AUTOREN
Kristiana Ludwig
## TAGS
Schwerpunkt Parteispenden-Watch
Schwerpunkt Parteispenden-Watch
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