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# taz.de -- Kommentar zur Zivilklausel: Was zählt, ist die Moral
> Eine gesetzliche Verpflichtung, dass Wissenschaft dem Frieden dienen
> soll, verbietet niemandem die Zuarbeit für eine dem Frieden dienende
> Armee.
Bild: Es gibt Drohnen, die nur noch von zivilem Interesse sind.
Kriegsforschung verhindern, das klingt plausibel und einfach. Aber
technische Forschungen haben keine Fähnchen, sie sind meist militärisch wie
im zivilen Bereich nutzbar. Die Simulator-Technik hilft Nautikern und
Piloten bei der Ausbildung – auch dann, wenn sie später Kriegsgerät
steuern. Zudem macht es wenig Sinn, wenn ein Staat, der eine Armee
unterhält, einer staatlichen Institution die Zuarbeit für diese Armee
untersagen will.
Eine gesetzliche Verpflichtung, dass Wissenschaft dem Frieden dienen soll,
verbietet niemandem die Zuarbeit für eine dem Frieden dienende Armee, sagt
daher die grüne Wissenschaftspolitikerin Silvia Schön. Ein „lebendiger
Diskurs an den Hochschulen“ über eine Zivilklausel sei da schon mehr, auch
wenn sie „nur“ eine moralische Selbstverpflichtung sei.
Die Kooperation der Bremer Hochschule mit Rheinmetall zeigt die Grenzen
solch lebendiger Diskussionen. Natürlich ist Rheinmetall nicht angewiesen
auf die Kreativität der Studierenden zur Entwicklung neuer Drohnen. Aber
Rheinmetall ist angewiesen auf die qualifizierten Arbeitskräfte. Wenn unter
Studierenden die Rüstungsforschung diskreditiert ist, stört das die
Rüstungsfirmen gewaltig. Und wenn sie dann mit höheren Löhnen locken, wiegt
nur noch die moralische Selbstverpflichtung.
14 Jun 2012
## AUTOREN
Klaus Wolschner
## ARTIKEL ZUM THEMA
Krieg und Frieden: Scharfe Debatte gegen Rüstung
Nun hat auch die Hochschule eine "Zivilklausel". Das ist eine
Selbstverpflichtung - das einzige Druckmittel gegen Rüstungsforschung ist
die öffentliche Diskussion.
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