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# taz.de -- Berliner Flughafen-Eröffnung: Der 17. März wackelt schon
> Am neuen Flughafen Berlin Brandenburg sind die Mängel beim Brandschutz
> immer noch nicht beseitigt. Das zuständige Bauamt zweifelt nun am neuen
> Eröffnungstermin.
Bild: Wird er wirklich Mitte März eröffnet? Besucher beim Fest auf der Flugha…
BERLIN taz | Nun kippelt auch der neue Eröffnungstermin: Das Bauamt des
Landkreises Dahme-Spreewald bezweifelt, dass der Hauptstadtflughafen BER am
17. März 2013 in Betrieb gehen kann. Die Behörde ist für die Genehmigung
der Brandschutzanlage zuständig, die vor rund sechs Wochen zur
kurzfristigen Verschiebung geführt hatte. Weil die Mängel weiterhin nicht
beseitigt seien, habe der Baudezernent der Flughafengesellschaft „seine
Bedenken zum Betriebsaufnahmetermin“ mitgeteilt, heißt es einer
Presseinformation.
In den vergangenen Wochen hatte es immer wieder Zweifel an dem März-Termin
gegeben. In einem Brief an die Flughafengesellschaft beruft sich nun der
zuständige Baudezernent Carl-Heinz Klinkmüller auf ein Gutachten, dem zu
entnehmen sei, „dass sich nicht ausreichend mit dem Thema der
Mängelverfolgung- und beseitigung auseinandergesetzt wurde“.
Baubesichtigungen hätten diesen Eindruck bestätigt.
Die Flughafengesellschaft hielt sich am Mittwoch bedeckt. „Wir haben den
Zeitplan mit den Firmen abgestimmt, das ist der Stand der Dinge“, sagte
Sprecher Ralf Kunkel zur taz. Auch der Berliner Senat, der mit Klaus
Wowereit den Aufsichtsratschef stellt, geht weiterhin vom 17. März als
Eröffnungstermin aus. Entscheidend sei, ob die Flughafengesellschaft und
die beteiligten Firmen das Datum für realistisch erachteten, sagte
Senatssprecher Richard Meng. „Bisher haben sie verbindlich erklärt, dass
der 17. März zu halten ist“, so Meng.
Am Freitag tagt der Aufsichtsrat der Flughafengesellschaft. Ob er sich mit
dem Eröffnungstermin befassen wird, ist unklar. Im Vordergrund soll vor
allem die Kostenfrage stehen. Bereits ohne die Verschiebung sind die
Baukosten von 2,4 auf rund 3 Milliarden Euro gestiegen. Nach einem Urteil
des Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg dürften allein beim
Lärmschutz mindestens 250 Millionen Euro zusätzlich auf die
Flughafengesellschaft zukommen.
## Teure Nachforderungen
Eine große Summe könnte zudem durch die Nachforderungen der am Bau
beteiligten Firmen anfallen. Nach einem Bericht der Zeit haben bereits mehr
als 500 Unternehmen „erhebliche Nachforderungsanträge“ gestellt. Allein
eine Firma aus dem Bereich Messtechnik wolle 45 Millionen Euro für die
verschobene Eröffnung. Die Zeitung beruft sich auf Experten, die
Gesamtkosten für den Flughafenvon über vier Milliarden Euro für möglich
halten.
Die Flughafengesellschaft weist das zurück.Die Zahl der genannten
Unternehmen sei nicht nachvollziehbar. Der Rechtsanwalt Ralf Leinemann, der
auch mehrere betroffene Baufirmen vertritt, hält die Zahl von 500
Unternehmen jedoch für realistisch. „Die Verzögerung kann für die
Unternehmen einen Schaden von rund 100 Millionen Euro bedeuten“, schätzt
Leinemann. Zu den geschädigten Unternehmen gehört auch die Deutsche Bahn.
Sie habe durch die Eröffnungsverschiebung „Einbußen in Millionenhöhe“, so
ein Sprecher. Ob sie das Geld einklagen wird, steht noch nicht fest.
Ramona Pop, Fraktionsvorsitzende der Grünen im Abgeordnetenhaus, will am
Freitag nicht nur Aufklärung über die Kosten. Sie verlangt auch eine klare
Positionierung, was den Termin betrifft. „Der Aufsichtsrat muss sich ein
Bild der Lage machen und dann sagen, ob der 17. März zu halten ist“,
forderte Pop.
20 Jun 2012
## AUTOREN
J. Kulms
A. Lang-Lendorff
## TAGS
Flughafen Berlin-Brandenburg (BER)
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