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# taz.de -- Hessnatur ist verkauft: Heuschrecke schlägt zu
> Der Naturmodeversand Hessnatur wird an die Schweizer Firma Capvis
> verkauft. Der Betriebsrat kündigt weiteren Widerstand gegen den
> Finanzinvestor an.
Bild: Hessnatur steht auch weiterhin auf den Kleiderbügeln, doch dahinter steh…
BUTZBACH dpa | Der umstrittene Verkauf des Naturmodeversands Hessnatur an
den Finanzinvestor Capvis ist vollzogen. Capvis ist seit Montag
Alleineigentümer der Hessnatur-Textilien GmbH. Dies teilte die Schweizer
Heuschrecke am Dienstag mit. Nach der Zustimmung der Kartellbehörden in
Deutschland und Österreich habe sich der Kaufvertrag automatisch vollzogen.
Hessnatur-Betriebsratschef Walter Strasheim-Weitz kündigte weiteren
Widerstand gegen Capvis an. Am Mittwoch wird auf seine Klage hin vor dem
Arbeitsgericht Gießen die Frage verhandelt, ob beim Verkauf der
Wirtschaftsausschuss der Firma ausreichend informiert wurde.
Strasheim-Weitz kritisiert die mangelnde Transparenz des Verkaufsprozesses,
bei dem eine Genossenschaft aus Belegschaft und Kunden nicht zum Zuge
gekommen war.
Das profitable Öko-Handelshaus gehörte bislang zum untergegangenen Reich
des insolventen Mischkonzerns Arcandor. Der Textilhändler aus dem
hessischen Butzbach schrieb zuletzt mit etwa 330 Beschäftigten 72 Millionen
Euro Jahresumsatz. Der Verkaufserlös soll die Betriebsrenten der
Karstadt-Quelle-Pensionäre sichern.
Kunden und Beschäftigte von Hessnatur befürchten unter einem Finanzinvestor
einen Werteausverkauf und maximale Profitorientierung des ökologisch
orientierten Unternehmens. Im Internet drohten Kunden bereits mit einem
Boykott. Capvis hat sich gegenüber der Belegschaft zu Geschäftsmodell wie
auch zu den ökologischen und sozialen Standards von Hessnatur bekannt. Es
gebe keinerlei schriftliche Zusagen, hält Strasheim-Weitz dagegen. Im Jahr
2010 war mit Carlyle ein erster Finanzinvestor an der Übernahme
gescheitert.
26 Jun 2012
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