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# taz.de -- UN-Beobachtermission zieht ab: Regime will UN-Wahrheit nicht hören
> Nach dem Abschuss des türkischen Kampfjets durch Syrien hat die UN ihre
> Beobachtermission eingestellt: Syrien sei zu gefährlich. Die Beobachter
> seien bereits zehn Mal beschossen worden.
Bild: „Mindestens zehnmal beschossen“: Der Leiter der UN-Beobachtermission …
BEIRUT/WASHINGTON dapd/afp | Die Chancen für eine friedliche Lösung des
Konflikts in Syrien haben sich weiter verschlechtert: Die Vereinten
Nationen wollen ihren Beobachtereinsatz vorerst nicht weiterführen, weil es
für die Mitarbeiter der Teams in dem Land zu gefährlich geworden ist.
Derweil tagte der UN-Menschrechtsrat in Genf. Die Verantwortlichen für das
Massaker von Hula wurden gesucht. UN-Ermittler haben vor dem Gremium
amMittwoch einen Bericht über das Massaker in Hula vorgelegt, bei dem im
Mai 108 Zivilisten getötet worden waren. Dabei kamen sie zu dem Schluss,
dass vermutlichregierungstreue Truppen für die Toten verantwortlich waren.
Aus Protest gegen Kritik hat Syrien die Sitzung verlassen.
Nach dem Abschuss eines Kampfjets hatte die Türkei dem Regime von Präsident
Baschar Assad für den Fall weiterer Provokationen am Dienstag mit
militärischen Reaktionen gedroht. Eine Schwächung der Streitkräfte Syriens
ist nach Einschätzung der USA trotz einer zunehmenden Zahl von Deserteuren
bisher nicht zu erkennen.
## Derzeit ist es für die Beobachter zu gefährlich
Die UN-Beobachtung in Syrien könne zwar möglicherweise irgendwann wieder
anlaufen, derzeit sei es aber für die Beobachter zu gefährlich, ihre Arbeit
wieder aufzunehmen, sagte der Leiter der UN-Friedenseinsätze, Hervé
Ladsous, dem UN-Sicherheitsrat, wie ein UN-Diplomat am Dienstag mitteilte.
Die Beobachter waren nach Angaben ihres Leiters Robert Mood mindestens zehn
Mal direkt beschossen worden. Daraufhin wurde der Einsatz Mitte Juni
ausgesetzt.
Die NATO hatte den Abschuss des türkischen Flugzeugs am Dienstag „aufs
Schärfste“ verurteilt. Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen sprach der
Türkei bei einem Sondertreffen die Solidarität des Bündnisses aus.
Vergeltungsmaßnahmen wurden aber ausgeschlossen.
Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan verschärfte hingegen
den Ton gegenüber Damaskus. Die Einsatzregeln hätten sich geändert, sagte
er. „Jedes militärische Element, das sich von Syrien aus der türkischen
Grenze nähert und ein Sicherheitsrisiko und eine Gefahr darstellt, wird als
Bedrohung und als militärisches Ziel betrachtet“.
## Heftige Gefechte in Vororten von Damaskus
In Syrien selbst kam es unterdessen erneut zu Gefechten mit mehreren Toten.
In Vororten von Damaskus wurden nach Angaben von Aktivisten am Dienstag
mindestens sieben Menschen getötet. Im östlichen Deir el Sur kamen demnach
mindestens fünf Menschen ums Leben.
Trotz zunehmender Berichte über Deserteure sehen die USA bisher keine
entscheidende Schwächung der syrischen Streitkräfte. Dank großzügiger
Bezahlung stünden die Truppen dem Regime von Assad weiter loyal gegenüber,
während die Kämpfer der Opposition schlecht aufgestellt seien und keine
geeinten Angriffe organisieren könnten, verlautete am Dienstag aus
Geheimdienstkreisen in Washington.
Während in weiten Teilen des Landes Nahrung und Benzin knapp geworden
seien, sichere sich das Regime die Treue der Soldaten vor allem über
entsprechende Entlohnung, sagten Geheimdienstmitarbeiter der
Nachrichtenagentur AP.
27 Jun 2012
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Schwerpunkt Syrien
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