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# taz.de -- Kolumne Aufm Platz: Italiens Wahl des dritten Wegs
> Die Squadra Azzurra ist dabei, sich neu zu erfinden – fast ohne den
> Nachwuchs einzubeziehen.
Positive Turniererfahrungen der deutschen Nationalmannschaft mit Italien?
In den Archiven sucht man vergebens. Um Löws Elf positiv zu stimulieren,
muss man die Fragestellung schon mutwillig erweitern. Wie haben sich denn
die deutschen Nachwuchskicker gegen Italien geschlagen?
Vor drei Jahren schaltete die deutsche U-21 unter Trainer Horst Hrubesch
Italien im Halbfinale der Europameisterschaft aus. Beck war damals der
Torschütze beim 1:0. Und zu den Leistungsträgern dieser EM zählten Khedira,
Özil, Hummels, Boateng, Neuer, Höwedes. Die halbe Stammelf von heute. Ein
legitimer statistischer Kunstgriff also.
Der Rückblick auf dieses Spiel ist indes aus einem ganz anderen Grund
interessant. Dass das deutsche Team das jüngste aller Teilnehmer ist und
dennoch eine bemerkenswerte Reife erlangt hat, ist hinlänglich überall
ausgewalzt worden. Dass das italienische Team, welches vor zwei Jahren bei
der WM in Südafrika so enttäuschte, im Begriff ist, sich ebenfalls neu zu
erfinden, ist hingegen eine der wenigen Überraschungen bei dieser EM.
Und das Verwunderlichste dabei ist: Mit dem U-21-Team von 2009 hat all das
wenig zu tun. Lediglich zwei Spieler aus der Juniorenmannschaft schafften
es in den Kader von Cesare Prandelli: Balotelli und Ignazio Abate. Wobei
Abate, der heutige Außenverteidiger, beim Nachwuchs noch als Joker im Sturm
eingesetzt wurde.
Prandelli hat sein Team mit erfahrenen Spielern aufgefrischt, die einst in
der zweiten Reihe standen. Mit Barzagli (31) und Balzaretti (30) in der
Abwehr, Montolivo (27) im Mittelfeld und Cassano (30)und Diamanti (29) im
Sturm. Die Squadra Azzurra stellt das viertälteste Team dieses Turniers.
Wirklich neu ist indes das Abrücken Prandellis vom Catenaccio, vom
Sicherheitsdenken, mit dem er noch die Qualifikationsspiele für die EM
bestreiten ließ. Der Neuaufbau steht den Italienern aber noch bevor. Weil
sich niemand von den Talenten in den letzten beiden Jahren für höhere
Aufgaben empfahl und das Festhalten an den Versagern der WM 2010 nicht
infrage kam, hat sich Prandelli für einen dritten Weg entschieden. Mit
bewährten Kräften sorgt er für frischen Wind. Ein aus der Not geborenes
Gegenmodell zum runderneuerten Team von Joachim Löw.
28 Jun 2012
## AUTOREN
Johannes Kopp
Johannes Kopp
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