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# taz.de -- Clubs protestieren gegen Gema: Fünf Minuten Stille
> Wegen der neuen Gema-Tarife drehen 600 Clubs die Musik für kurze Zeit ab.
> Sie sollen künftig zehn Prozent des Eintritts an die Gema zahlen. Das
> könnte ihre Existenz gefährden.
Bild: Stiller Protest unter der Diskokugel.
MOERS/BERLIN dpa | Aus Protest gegen neue Tarife der
Verwertungsgesellschaft Gema haben rund 600 Clubs und Diskotheken in
Deutschland für fünf Minuten die Musik abgedreht. Um fünf vor Mitternacht
am Samstag warnten sie mit ihrer Aktion vor möglichen Konsequenzen, wie
Präsident des Diskothekenverbandes (BDT) Ulrich Weber am Sonntag mitteilte.
Durch die neuen Tarife gerieten die Unternehmen in eine wirtschaftliche
Schieflage.
Clubs und Diskotheken sollen für ihre Musiknutzung künftig zehn Prozent des
Eintritts an die Gema (Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und
mechanische Vervielfältigungsrechte) zahlen.
„Da besteht die Gefahr, dass Arbeitsplätze vernichtet und Clubs in den Ruin
getrieben werden“, sagte Weber. Die Gema müsse die Reform zurücknehmen und
mit dem Verband über faire Preise beraten. Weber sah die Chance für eine
Einigung.
## Fünfmal so hohe Gema-Gebühren
Was aus Sicht der Verwertungsgesellschaft einfacher und gerechter ist,
bewerten die Clubbesitzer als ungerecht und existenzbedrohend. Er selbst
habe für seine Diskothek jährlich bisher 40 000 Euro abgeführt und müsse
nach dem neuen System 250 000 zahlen, sagte Weber.
„Ich kann nicht verstehen, dass die Gema als Monopolist das Recht haben
soll, uns Knüppel vor die Beine zu werfen, so dass es existenzbedrohend
ist.“ Die Gema hatte betont, es gehe um angemessene Preise für die Urheber.
1 Jul 2012
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Schwerpunkt Urheberrecht
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