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# taz.de -- Spätfolgen der Hypo-Real-Estate-Pleite: Zombiebank kostet zehn Mil…
> Die Bad Bank der ehemaligen Hypo Real Estate fährt Milliardenverluste
> ein. Der Steuerzahler begleicht die Rechnung über den staatlichen
> Bankenrettungsfonds Soffin.
Bild: Die Beschriftung dieses Berliner Mülleimers harmoniert ausgezeichnet mit…
MÜNCHEN/BERLIN taz/dpa | Eigentlich wäre die Hypo Real Estate längst tot:
2009 wurde der durch die Finanzkrise ins Taumeln geratene Münchner
Immobilienfinanzierer verstaatlicht. In Gestalt ihrer Bad Bank namens FMS
Wertmanagement kostet die HRE den Steuerzahler dennoch Milliarden. Im
vergangenen Jahr hat die Zombiebank 9,97 Milliarden Euro Miese eingefahren
– das Gros, rund 9,9 Milliarden Euro, bekommt sie vom staatlichen
Bankenrettungsfonds Soffin.
Also zahlt der Steuerzahler die Abenteuer der HRE, die Anfang 2008 aufgrund
fauler US-Immobilienkredite erstmals in Schieflage geraten war. Zeitweise
stützte der Bund die Pleitebank mit rund 150 Milliarden Euro. Diese
schreibt inzwischen wieder schwarze Zahlen – ohne die 2010 ausgelagerte FMS
Wertmanagement.
Ihr Auftrag, die Risikopapiere der HRE zu verkaufen, erweist sich als
schwierig. Vorstandssprecher Christian Bluhm sagte in München, nur wenn die
Eurokrise gelöst werde, „kann die FMS 2012 unter Umständen ein
ausgeglichenes Geschäftsergebnis erzielen. Wenn nicht, werden die Lasten
bestehen bleiben. Der Ausgang dieser Eurokrise ist für uns absolut
matchentscheidend.“
Wie viel Geld sein Institut künftig noch vom Soffin brauche, lasse sich
nicht seriös beziffern. Im Portfolio gebe es Laufzeiten bis 2070,
erläuterte Bluhm. In den Krisenländern Italien und Spanien sei die FMS mit
rund 40 Milliarden Euro engagiert. Von der Krise in Griechenland ist die
Bad Bank besonders betroffen, weil sie das am stärksten dort engagierte
deutsche Institut ist. Allein die Risikovorsorge aus dem
Griechenland-Engagement der FMS belief sich 2011 auf 8,9 Milliarden Euro.
Ex-HRE-Chef Georg Funke wies am Dienstag im ZDF jede Schuld am
Beinahe-Crash seiner Bank zurück: „Aus der damaligen Sicht waren die Länder
der Eurozone krisensicher.“
3 Jul 2012
## AUTOREN
Kai Schöneberg
## TAGS
Immobilien
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