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# taz.de -- Frau in Afghanistan erschossen: Hinrichtung unter Jubel
> Eine 22-jährige Frau ist in einem afghanischen Dorf hingerichtet worden.
> Auf einem Video sind dabei jubelnde Menschen zu sehen. Die Taliban
> bestreiten die Verantwortung.
Bild: Unsicheres Afghanistan: Immer wieder gibt es Anschläge der Taliban.
KABUL dpa | Taliban-Kämpfer haben nach Angaben aus den afghanischen
Behörden in der Nähe der Hauptstadt Kabul eine Frau wegen einer
außerehelichen Beziehung hingerichtet. Nach Angaben von Dorfbewohnern habe
die 22-Jährige ein Verhältnis zu einem Kommandeur der Taliban unterhalten,
hieß es am Sonntag aus der Regierung der Provinz Parwan, die an Kabul
angrenzt. „Seine Kameraden töteten sie, um das Ansehen des Kommandeurs zu
wahren.“ Die Taliban dementierten, in die mehrere Tage zurückliegende Tat
verwickelt zu sein.
Die Afghanistan-Konferenz in Tokio, bei der die Internationale Gemeinschaft
Afghanistan Milliardenhilfe zusagte, wurde indes von weiterer Gewalt
überschattet. Bei zwei Anschlägen und einem Gefecht wurden am Sonntag in
Südafghanistan nach Angaben der Behörden mindestens 20 Taliban-Kämpfer, 14
Zivilisten und fünf Polizisten getötet.
Ein Video von der Hinrichtung, zu der es in dem Dorf Kol-e-Heir gekommen
sein soll, war am Sonntag auf Youtube zu sehen. Nach dem Ruf „Gott ist
groß“ eröffnet ein Mann das Feuer auf eine vor ihm kauernde und mit einer
Burka verhüllte Frau. Sie fällt nach mehreren Schüssen um und bleibt reglos
liegen. Danach sind jubelnde Dorfbewohner zu sehen, die die Hinrichtung
beobachteten.
Aus der Provinzregierung hieß es, zum Zeitpunkt der Hinrichtung sei das
Dorf unter Kontrolle der Taliban gewesen. Die Extremisten seien inzwischen
von Sicherheitskräften vertrieben worden. Taliban-Sprecher Sabiullah
Mudschahid sagte dagegen, Taliban-Kämpfer hätten nichts mit der Exekution
zu tun gehabt. Möglicherweise hätten Dorfbewohner die Frau erschossen.
8 Jul 2012
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