Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Abtreibungsklinik in Mississippi: Schließung vorerst abgewendet
> Im US-Bundesstaat gibt es eine einzige Klinik, in der Abtreibungen
> durchgeführt werden. Sie sollte geschlossen werden, doch die
> Abtreibungsgegner konnten sich nicht durchsetzen.
Bild: Mississippi hätte „zum ersten abtreibungsfreien Bundesstaat der USA“…
WASHINGTON taz | Die letzte Abtreibungsklinik im Bundesstaat Mississippi
darf vorerst weiter arbeiten. Das hat Richter Daniel Jordan am Mittwoch am
Ende einer Anhörung entschieden. Er verlängerte eine einstweilige
Verfügung, die das „National Women's Health Organization“ in Jackson bis
auf Weiteres vor der Schließung bewahrt. Vorerst ist es den
LebensschützerInnen – inklusive dem republikanischen Gouverneur Phil
Bryant, nicht gelungen, „Mississippi zum ersten abtreibungsfreien
Bundesstaat der USA zu machen“.
Ein im Frühjahr verabschiedetes Gesetz in Mississippi, dem extrem
konservativen Bundesstaat im tiefen Süden, schreibt vor, dass Ärzte, die
Abtreibungen durchführen, Belegbetten in einem örtlichen Krankenhaus haben
müssen. Das [1][Gesetz hätte zur Klinikschließung führen können]. Denn die
beiden Gynäkologen, die die Abtreibungen durchführen, fliegen nur für ihre
Dienste aus anderen Bundesstaaten in Mississippi ein.
Die meisten ÄrztInnen in Mississippi haben es längst aufgegeben,
Schwangerschaftsabbrüche durchzuführen. LebensschützerInnen machen ihnen
mit Demonstrationen, Drohbriefen und Online-Kampagnen das Leben schwer. Roy
McMillan, einer der Demonstranten, die regelmäßig mit Bibelzitaten und
Fotos von blutigen Föten vor der „Nationalen
Frauen-Gesundheits-Organisation“ sind, hat öffentlich und schriftlich den
Mord an einem Gynäkologen in Florida gerechtfertigt – weil dieser
Abtreibungen durchführte.
US-weit gehen die politischen Versuche, das Recht auf Abtreibung zu
beschneiden, weiter. Für die Konservativen hat das Thema oberste Priorität.
Seit 1995 haben sich die 50 Bundesstaaten mit rund 600 Gesetzen befasst, in
denen es um Abtreibungsfragen geht. Gegenwärtig versuchen Konservative in
mehreren Bundesstaaten den Beginn des menschlichen Lebens per Gesetz auf
den Moment der Empfängnis zu fixieren. Damit würde ein befruchtetes Ei zu
einer „Persönlichkeit“.
12 Jul 2012
## LINKS
[1] /Konservativer-US-Bundesstaat-Mississippi-/!97052/
## AUTOREN
Dorothea Hahn
## TAGS
Schwerpunkt Abtreibung
## ARTIKEL ZUM THEMA
Abtreibungsdebatte in den USA: Herzschlag gegen Frauenrechte
Der Gouverneur hat unterschrieben: Der Bundesstaat North Dakota bekommt die
landesweit strengsten Gesetze gegen Schwangerschaftsabbrüche.
Konservativer US-Bundesstaat Mississippi: Kreuzzug gegen Abtreibungen
In Jackson soll die letzte Klinik, die Schwangerschaftsabbrüche durchführt,
geschlossen werden. Vor allem schwarze Frauen wären davon betroffen.
Familienplanung in China: Viele Kaiser, wenige Frauen
In China wird noch immer bestraft, wer mehr als ein Kind bekommt. Jedoch
werden die strengen Regeln inzwischen des öfteren aufgeweicht.
Kommentar Abtreibungsverbot in der Türkei: Rückschritt per Dekret
Es soll wieder verboten werden, was fast 30 Jahre legal war. Noch ist das
de facto-Verbot von Abtreibungen in der Türkei nicht durch. Widerstand wird
schwierig werden.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.