# taz.de -- Deep-Purple Keyboarder gestorben: Byebye, my Lord | |
> Jon Lord ist tot. Der schwerkranke Deep-Purple-Musiker wurde 71 Jahre | |
> alt. Nach seinem Ausscheiden aus der Band 2002 war Lord erfolgreich als | |
> Solokünstler unterwegs. | |
Bild: Jon Lord, hier bei einem Konzert 1969, wurde 71 Jahre alt. | |
LONDON dapd | Deep-Purple-Musiker Jon Lord ist tot. Der Keyboarder der | |
legendären Rockband starb im Alter von 71 Jahren in London, wie auf seiner | |
offiziellen Website mitgeteilt wurde. Der Brite erlitt demnach am Montag | |
eine tödliche Lungenembolie. Der Musiker habe zudem seit längerem an | |
Bauchspeicheldrüsenkrebs gelitten. | |
Lord sei im Beisein seiner Familie verstorben, hieß es. Emiliy Freeman von | |
The Agency Group, die Lord bei all seinen Live-Auftritten vertrag, | |
bestätigte die Nachricht in einer Email. | |
„John geht aus der Dunkelheit ins Licht“, hieß es in einer Erklärung. Lord | |
war als Mitglied von Deep Purple an einigen der bekanntesten Songs der | |
Rockgruppe beteiligt, darunter „Smoke on the Water“. Nach seinem | |
Ausscheiden aus der Band 2002 war Lord erfolgreich als Solokünstler | |
unterwegs. | |
Via Twitter sprachen etliche Künstler wie Tom Morello von Rage Against the | |
Machine und Steve Lukather von Toto ihr Beileid aus und erinnerten an Lords | |
musikalische Erfolge. Erst vor wenigen Wochen hatte Lord einen geplanten | |
Auftritt in Deutschland abgesagt. Auf seiner Website hieß es damals, dass | |
es „keinen Anlass zur Sorge“ gebe. | |
## Er glaubte an Genesung | |
Im vergangenen Jahr hatte Lord seinen Fans mitgeteilt, dass er an Krebs | |
leide und sich eine Auszeit von seinen Auftritten nehmen werde, um sich | |
einer Behandlung zu unterziehen. „Ich werde natürlich weiterhin Musik | |
schreiben“, schrieb Lord im August 2011. „In meiner Welt muss das einfach | |
Teil der Therapie sein und ich gehe fest davon aus, dass ich nächstes Jahr | |
wieder in guter Form bin.“ | |
Seine musikalischen Anfänge feierte Lord am Klavier. Von der klassischen | |
Musik wechselte er später zum Rock 'n' Roll. Nach seinem Umzug nach London, | |
um dort eine Schauspielschule zu besuchen, trat er 1964 der Bluesband | |
Artwoods bei. Später tourte er mit den Flowerpot Men, die vor allem für | |
ihren Song „Let's Go To San Francisco“ bekannt sind. | |
1968 wurde Lord Mitglied von Deep Purple. Die britische Rockband verkaufte | |
bis zu ihrer Auflösung im Jahr 1976 mehr als 100 Millionen Alben. Lord | |
schloss sich später der britischen Hard-Rock-Band Whitesnake an, ehe er | |
wieder zu Deep Purple wechselte, die sich 1984 neu gründeten. | |
17 Jul 2012 | |
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