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# taz.de -- Todesstrafe in den USA: Vollzug trotz Protest
> In Texas wurde ein Mann mit geistiger Behinderung trotz Protesten der
> Vereinten Nationen hingerichtet. In Georgia wurde eine Hinrichtung
> verschoben, weil ein neues Gift eingesetzt werden soll.
Bild: Warten im Todestrakt.
WASHINGTON afp | Die Behörden im US-Bundesstaat Texas haben trotz Protesten
der Vereinten Nationen einen zum Tode verurteilten Mann mit geistiger
Behinderung hingerichtet. Indes ist die für Mittwoch geplante Hinrichtung
eines geistig behinderten Mannes im US-Bundesstaat Georgia vorerst
verschoben worden.
Der 34-jährige Afroamerikaner Yokamon Hearn wurde am Mittwoch (Ortszeit)
mit einer Todesspritze exekutiert, die nur ein Gift und nicht wie bislang
üblich drei verschiedene Stoffe enthielt, wie die Justizbehörden
mitteilten. Die UNO hatte die USA noch am Dienstag dazu aufgefordert, das
Todesurteil mit Blick auf die Behinderung des Manns nicht zu vollstrecken.
Hearn war im Alter von 19 Jahren zum Tode verurteilt worden, weil er einen
Weißen ermordet hatte. In seinem 14. Lebensjahr war seine Behinderung
festgestellt worden, die auf die Alkoholsucht seiner Mutter zurückgeführt
wurde. Am Mittwoch lehnte der Oberste Gerichtshof der USA eine letzte
Eingabe gegen die Exekution endgültig ab.
Ebenfalls am Mittwoch hatte der Bundesstaat Georgia die geplante
Hinrichtung eines anderen geistig Behinderten verschoben. Die Todesstrafe
gegen ihn soll nun am Montag vollstreckt werden. Er war im Jahr 1991 wegen
der Ermordung eines Mithäftlings zum Tode verurteilt worden. Ursprünglich
hatte er wegen der Tötung seiner Freundin in Haft gesessen. Ein
Gnadengesuch wurde am Montag abgelehnt.
Der Supreme Court hatte 2002 entschieden, dass geistig Behinderte nicht zum
Tode verurteilt werden dürfen. Allerdings überließ das Gericht die
Definition von geistiger Behinderung den Bundesstaaten. In Georgia gilt die
Maßgabe, dass die Behinderung zweifelsfrei festgestellt werden kann. Dies
sah ein Richter in dem Bundesstaat bei Hill nicht gegeben. Die geplante
Hinrichtung stieß international und auch in den USA auf Kritik.
19 Jul 2012
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