| # taz.de -- Autor einigt sich mit Naturschützern: „Schwarzbuch WWF“ entsch… | |
| > WWF und Verlag treffen eine außergerichtliche Einigung. Autor Wilfried | |
| > Huismann bleibt bei seiner Kritik, was die Zusammenarbeit mit Monsanto | |
| > angeht. | |
| Bild: Die ganz große „Earth-Hour“-Show: WWF-Lampion vor der dem Brandenbur… | |
| BERLIN taz | Im Streit über das kritische "Schwarzbuch WWF" haben sich der | |
| Verlag, der Autor und die Naturschutzorganisation am Mittwoch | |
| außergerichtlich geeinigt. [1][Die Vereinbarung war schon vor zwei Wochen | |
| unterschriftsreif, ist aber kurzfristig geplatzt.] In der nächsten, der | |
| dritten, Druckauflage, werden nun 21 Textstellen geändert bzw. gestrichen. | |
| Die Neuauflage wird voraussichtlich noch im Herbst dieses Jahres | |
| erscheinen. Die bisherigen Ausgaben dürfen aber weiter verkauft werden. | |
| Im Buch steht nun nicht mehr, dass es eine "Kooperation" mit Unternehmen | |
| sei, wenn der WWF mit Konzernen wie dem Gentechnikkonzern Monsanto an einem | |
| "runden Tisch" sitzt. Änderungen gibt es auch bei den Themen Waldschutz und | |
| Zusammenarbeit mit indigenen Organisationen. | |
| Der Autor und Filmemacher Wilfried Huismann geht in seinem Buch hart mit | |
| dem WWF ins Gericht. Er wirft ihm eine zu enge Nähe zur Industrie vor und | |
| kritisiert, dass die Umweltschützer indirekt Umweltzerstörung förderten. | |
| "Ich bin mit der Einigung rundum zufrieden", sagte Huismann der taz. Es sei | |
| nun eine Einigung erreicht, gegen die keine Rechtsmittel eingelegt werden | |
| können. Die Kernaussage des Buchs bleibe bestehen. Dass es nun "mehr Platz | |
| für die Innensicht des WWF gibt", finde er in Ordnung. An mehreren Stellen | |
| hat die Organisation erreicht, dass ihre Sicht ergänzend dargestellt wird. | |
| Huismann erhält auch die Kritik aufrecht, "dass der WWF mit Monsanto | |
| zusammenarbeitet", auf internationaler Ebene und in Ländern wie den USA. Er | |
| mache gemeinsame Lobbypolitik und bilde an seiner Führungsakademie auch | |
| Konzernmanager in "Nachhaltigkeits-PR" aus. Zufriedenheit auch beim WWF: | |
| Der Aufwand habe sich gelohnt, sagt Marco Vollmar, Mitglied der | |
| Geschäftsleitung, der taz. In "entscheidenden Kernaussagen" seien | |
| Überarbeitungen erreicht worden. Für Rainer Dresen, Justiziar der | |
| Verlagsgruppe Random House, betrafen die Änderungen "lediglich | |
| Detailaussagen". | |
| Zuletzt stritten WWF und der Verlag um wenige Worte in der | |
| Pressemitteilung. Hatte Vollmar sich erst mit den Worten zitieren lassen, | |
| der Autor zeichne auch in der veränderten Neufassung "ein Zerrbild aus | |
| falschen Aussagen, Diffamierungen und Übertreibungen", heißt es jetzt nur | |
| noch: "Der Autor formuliert nicht ausgewogen, sondern neigt zu Polemik und | |
| Übertreibungen." Damit war der Verlag nun einverstanden. | |
| Ursprünglich hatte der WWF vor Gericht auf die Unterlassung von 13 Passagen | |
| geklagt. Das zuständige Richterin am Landgerichgt Köln hatte bei der | |
| verhandlung am 15. Juni deutlich gemacht, dass sie einige der Einwände | |
| nachvollziehen konnte und zugleich betont, dass der WWF auch Kritik | |
| einstecken können müsse. Sie regte eine außergerichtliche Einigung an, die | |
| nun erfolgt ist. | |
| Beide Seiten werden sich aber Ende August wieder in Köln vor Gericht | |
| treffen: Dann geht es um Huismanns WWF-kritischen Film "Der Pakt mit dem | |
| Panda". | |
| 25 Jul 2012 | |
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| ## AUTOREN | |
| Sebastian Erb | |
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