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# taz.de -- TÜV-Studie warnt vor Souvenirs: Gefährliche Gute-Laune-Schnäppch…
> Eine europaweite TÜV-Studie hat eindringlich auf die Gefahren von
> Urlaubssouvenirs hingewiesen. Gerade Spielwaren haben schwerwiegende
> Sicherheitsmängel.
Bild: Das vom TÜV Rheinland geteste Urlaubsspielzeug war vielfach den mechanis…
KÖLN dapd | Beliebte Souvenirs aus dem Urlaub sind häufig durch Chemikalien
belastet und gefährlich für Kinder. Davor warnt eine europaweite
TÜV-Studie, die am Donnerstag in Köln veröffentlicht wurde. Demnach hatten
von 134 gekauften Spielartikeln, Sonnenbrillen und Fußball-Shirts 52
Mängel, also mehr als jedes dritte Mitbringsel.
Besonders alarmierend war das Ergebnis bei den Spielwaren. Von 45
Exemplaren wiesen 28 Produkte zum Teil schwerwiegende Sicherheitsmängel
auf. Der TÜV Rheinland war in Deutschland, Italien, Spanien und den
Niederlanden am Strand oder in Souvenir- und Billigläden auf Shoppingtour
gegangen. Die geprüften Exemplare hatten einen Kaufwert zwischen 99 Cent
bis 20 Euro.
Das Spielzeug war vielfach den mechanischen und chemischen Anforderungen
nicht gewachsen. Sieben Produkte hatten verschluckbare Kleinteile. Bei
weiteren neun Teilen waren Batterien frei zugänglich, Kurzschlüsse waren
möglich. Andere Artikel hatten Klemmstellen oder ließen sich schnell
entzünden.
In acht Produkten wurden giftige Chemikalien gefunden, darunter giftige
Weichmacher, die im Verdacht stehen, krebserregend zu sein. Bei einer
Seifenblasenpistole war die Flüssigkeit verkeimt. Die Spielwaren stellten
eine Gefahr für Kinder dar und dürften erst gar nicht in Kinderhände
geraten, hieß es.
## Fast jede zweite Sonnenbrille fällt durch
Von 60 Sonnenbrillen fiel fast jede Zweite in puncto UV-Schutz, Eignung für
den Straßenverkehr, Qualität oder Stoßfestigkeit der Brillengläser durch.
In sieben Fällen waren die Gläser so schlecht verarbeitet, dass die
Brillenträger andauernd dachten, durch verschmutzte Gläser zu sehen. Viele
der gekauften Brillen verschlechterten das Sehvermögen, hieß es.
Ein Lichtblick: Von 29 Kinder-Shirts waren keine besonders
schadstoffbelastet. Dafür war die Qualität meistens mangelhaft. Bei der
Mehrheit waren Stoffe, Verarbeitung und Farben im schlechten Zustand. Die
Shirts waren schief genäht und der Druck unsauber.
Bei der inzwischen dritten TÜV-Untersuchung stützten sich die Experten auf
die geltenden EU-Vorgaben. Die 52 kritisierten Souvenirs entsprechen
demnach nicht den grundlegenden Sicherheitsnormen und
Kennzeichnungspflichten und dürfen in der Form nicht innerhalb der EU
verkauft werden.
Ähnlich schlecht schnitten die Freizeitartikel bei den vergangenen Tests
ab. Ein negativer Trend werde fortgeschrieben, hieß es. 2009 fielen mehr
als 60 Prozent der gekauften Artikel durch, 2010 über 35 Prozent und 2012
knapp 40 Prozent. Jeder Test zeige gravierende Mängel bei Qualität und
Sicherheit – unabhängig vom Einkaufsland.
## Striktere Kontrollen gefordert
Als Konsequenz verlangt der TÜV von der EU striktere Kontrollen. Es gebe
ein Vollzugsproblem, „da es kaum wirksame Kontrollen der Produkte und damit
zu wenig Verlässlichkeit für Verbraucher gibt“, sagte Ralf Wilde vom TÜV
Rheinland. „Die jetzigen Kontroll- und Sanktionsmechanismen scheinen nicht
zu greifen. Hier muss sich etwas ändern.“
Der TÜV empfiehlt Verbrauchern deshalb, Fachgeschäfte und bekannte
Einzelhandelsketten oder Kaufhäuser auch im Urlaub vorzuziehen. Ein Blick
auf das Etikett oder die Beschriftung helfe meistens weiter. Scharfe Kanten
und eine schlechte Verarbeitung der Spielartikel ließen sich von Eltern
ertasten. Schwimmlernhilfen sollten im Optimalfall ein GS-Zeichen (Geprüfte
Sicherheit) aufweisen.
26 Jul 2012
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Italien
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