# taz.de -- Schon 14 Tote durch Seuche: Ebola in Uganda ausgebrochen | |
> An der Grenze zum Kongo grassiert das tödliche Ebola-Virus. Seit dem | |
> Ausbruch der Seuche sind bereits 14 Menschen gestorben. Frühere Epidemien | |
> forderten in Uganda fast 200 Opfer. | |
Bild: Tödliche Seuche: Isolationscamp für Ebola-Verdachtsfälle in Uganda 200… | |
KAMPALA afp/dpa | Der Verdacht hat sich bestätigt: Hinter einer seit Anfang | |
Juli im Westen Ugandas grassierenden Seuche steht das tödliche Ebola-Virus. | |
Mindestens 20 Ebola-Fälle seien bestätigt, 14 der Patienten seien bereits | |
gestorben, sagte ein Vertreter der Weltgesundheitsorganisation (WHO) am | |
Samstag. Die Behörden wollen nun schnellstmöglich Quarantänestationen | |
einrichten, um eine weitere Ausbreitung der Krankheit zu verhindern. | |
Nach Angaben des WHO-Vertreters in Uganda, Joaquim Sewaka, trat das | |
tödliche Virus bislang im Bezirk Kibaale auf, rund 200 Kilometer westlich | |
der Hauptstadt Kampala und unweit der Grenze zur Demokratischen Republik | |
Kongo. Experten des ugandischen Gesundheitsministeriums sowie der | |
US-Gesundheitsorganisation CDC seien in die Region entsandt worden, um | |
rasche Maßnahmen zum Eindämmen der hochansteckenden Seuche zu ergreifen. | |
Das Ebola-Virus tritt bislang nur in Afrika auf. Es wird durch Blut und | |
andere Körperflüssigkeiten übertragen, Infizierte leiden an inneren | |
Blutungen und Austrocknung. In 50 bis 90 Prozent der Fälle verläuft die | |
Seuche tödlich. Bis heute gibt es keine Impfung oder Therapie gegen das | |
Virus. Das Leiden breitet sich unter anderem deshalb nicht weit aus, weil | |
die Infizierten schnell sterben. | |
Ebola gehört zur Familie der Filoviren. Diese können bei Menschen und | |
anderen Primaten ein sogenanntes hämorrhagisches Fieber hervorrufen, das | |
mit schweren inneren Blutungen einhergeht. Das Virus zählt zu den | |
gefährlichsten überhaupt, schrieben Forscher um John Dye vom US Army | |
Medical Research Institute for Infectious Diseases (Frederick/US-Staat | |
Maryland) kürzlich in den „Proceedings“ der US-Akademie der Wissenschaften. | |
## Fledermäuse gelten als möglicher Wirt | |
In dem Journal präsentierten die Forscher im März eine Tierstudie, nach der | |
eine nachträgliche Injektion vor Ebola schützen kann. Bekamen Rhesusaffen | |
wenige Minuten bis Tage nach einem Kontakt mit den Viren Antikörper gegen | |
Ebola, erkrankten sie entweder gar nicht oder nur leicht. | |
Als möglicher Wirt der Viren gelten Fledermäuse. Bei drei Arten Früchte | |
fressender Fledermäuse in Gabun und Kongo wurden die Viren während einer | |
Ebola-Epidemie festgestellt, ohne dass die Tiere erkrankt seien. Das | |
berichtet Eric Leroy vom französischen Institut für Entwicklungsforschung | |
IRD 2005. | |
Benannt wurde es nach einem Fluss in der benachbarten Demokratischen | |
Republik Kongo, wo es 1976 entdeckt wurde. Seitdem gab es laut WHO rund 15 | |
Epidemien in Afrika mit insgesamt mehr als 1300 Toten. In Uganda ist es | |
bereits der dritte Ausbruch der Seuche: Vor fünf Jahren starben im Westen | |
des ostafrikanischen Lands 37 Menschen an der Seuche, im Jahr 2000 gab es | |
mindestens 137 Tote im Norden des Landes. | |
29 Jul 2012 | |
## TAGS | |
Ebola | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
Ebola-Epidemie in Westafrika: Mehr Tote als je zuvor | |
Mehr als 460 Menschen sind dieses Jahr durch Ebola-Viren umgekommen. Es ist | |
die schlimmste Epidemie seit der Entdeckung des Virus im Jahr 1976. | |
Ebola in Uganda: Ausbruch unter Kontrolle | |
Das tödliche Ebola-Fieber in Uganda ist laut der WHO unter Kontrolle. Es | |
brach vor etwa einer Woche aus und an ihm starben mindestens 16 Menschen. | |
Rekonstruktion einer Ehec-Katastrophe: Der Keimkrimi | |
Ehec hielt Deutschland in Atem. Jetzt erst aber zeigt sich im Detail, wie | |
schwerfällig Behörden reagierten und wie überfordert Ärzte waren. | |
Wiedereinführung von Grenzkontrollen: EU-Kommission verteidigt Schengen | |
Die Wiedereinführung von Grenzkontrollen im Schengenraum soll künftig bei | |
der EU genehmigt werden müssen. So will es die zuständige Kommissarin. Doch | |
es gibt Widerstand. | |
Ohne Hilfe regiert der Tod im Südsudan: Machtlos gegen das Schwarze Fieber | |
Ohne ausländische Hilfe gäbe es im Südsudan keine Gesundheitsversorgung. | |
Davon hängt das Überleben vieler ab. Die nächste Epidemie ist bereits im | |
Anmarsch. |