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# taz.de -- Kommentar Arbeitsmarktpolitik: Kostbare Strukturen
> Der Senat muss mehr politischen Willen zeigen, die soziale Infrastruktur
> zu erhalten. Fließen wieder Millionenbeträge ungenutzt an den Bund
> zurück, ist das nicht mehr vermittelbar.
Bild: Schlechte Haltung: erster Indikator für die Krise.
Vor einem Jahr waren 1-Euro-Jobs in Hamburg ein heißes Thema. Inzwischen
hat eine Kürzungswelle viele Projekte lahm gelegt, man hört nichts mehr von
Strandläufern, Tauschläden oder Suppenküchen.
1-Euro-Jobs sind politisch zu Recht umstritten. Aber ging man zu den
Projekten, traf man dort viele Menschen, die froh waren, eine Aufgabe,
einen Anlaufpunkt für den Alltag zu haben. Diese Menschen sind gewiss nicht
alle plötzlich in den ersten Arbeitsmarkt integriert.
Das Beispiel der Schulküchen zeigt, dass es gelingen kann, aus diesen
Projekten mit staatlichen Zuschüssen richtige Jobs zu schaffen. Die geringe
Nachfrage beim „Hamburger Modell“ dagegen macht deutlich, dass dies
losgelöst von staatlich subventionierter Infrastruktur schwierig ist. Die
Arbeitgeber scheuen, die schwer vermittelbaren Langzeitarbeitslosen zu
nehmen.
Das zeigt, wie kostbar die soziale Infrastruktur ist, die hier verloren zu
gehen droht. Der Senat muss sie mehr schätzen und mehr politischen Willen
zeigen, sie zu erhalten. Sollten in 2012 wieder hohe Millionenbeträge
zurück nach Berlin gehen und für 2013 die Mittel wieder falsch eingeschätzt
worden sein, wäre das nicht mehr vermittelbar.
29 Jul 2012
## AUTOREN
Kaija Kutter
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auch 2011 schon.
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