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# taz.de -- Neues Sparpaket in Griechenland: Unruhen befürchtet
> Die griechische Regierung will bei Renten und Löhnen 11,5 Milliarden Euro
> sparen. Die Geldgeber könnte das beruhigen. Die Opposition kündigt
> hingegen Protest an.
Bild: Renten runter: Sparmaßnahmen bei den sozial Schwächeren sind noch umstr…
ATHEN dpa | In Griechenland laufen die Beratungen über ein neues gut 11,5
Milliarden Euro schweres neues Sparprogramm Griechenlands auf Hochtouren.
Die Vorsitzenden der regierenden Koalitionsparteien, der Sozialisten und
der Demokratischen Linken, Evangelos Venizelos und Fotis Kouvelis, wollen
sich am Montagabend mit dem konservativen Regierungschef Antonis Samaras
treffen, um über die harten Sparmaßnahmen zu sprechen.
Von diesem Sparprogramm und weiteren Reformen hängt der Bericht der
„Troika“ der internationalen Geldgeber ab. Die Experten der EU, des
Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Europäischen Zentralbank (EZB)
wollen nach eigenen Angaben im September ihren Bericht zur Lage in
Griechenland vorlegen. Von dieser Bewertung hängen weitere Geldspritzen für
das pleitebedrohte Land ab.
Umstritten sind nach Informationen aus Kreisen der Sozialisten und der
Demokratischen Linken noch Sparmaßnahmen, die die wirtschaftlich
Schwächeren in Griechenland treffen werden. Darüber müsse noch „intensiv
gesprochen“ werden, hieß es. Bereits am Vormittag kamen der Linken-Chef
Kouvelis mit dem Regierungschef Samaras zusammen. Einzelheiten wurden nicht
bekannt.
Seit Tagen Tagen sickern immer wieder Eckpunkte des geplanten neuen
Sparpaketes an die Presse durch. Unter anderem soll demnach das Rentenalter
von 65 auf 67 Jahre stufenweise angehoben werden. Die Sozialisten sollen
aber nur für eine einjährige Erhöhung auf 66 Jahre sein. Auch weitere
umfangreichere Rentenkürzungen sind vorgesehen.
## Löhne kürzen, Renten deckeln
Außerdem sollen Löhne der Angestellten staatlicher Unternehmen, wie der
Elektrizitätsgesellschaft, an die Beamtenlöhne angeglichen werden. Für
viele würde dies nach Berechnungen der griechischen Presse einen
Lohnverlust von 30 bis 50 Prozent bedeuten.
Renten sollen bei 2200 Euro gedeckelt werden. Die kleine Rente, die Bauern
erhalten, soll von 360 Euro auf 330 Euro gekürzt werden, weil die
Landwirtschaftsversicherungskasse (OGA) schwer defizitär ist.
Auch andere Renten sollen, soweit sie 1000 Euro übertreffen, um fünf bis 15
Prozent gekürzt werden. Diese beiden Sparmaßnahmen sind bislang der größte
Streitpunkt und sollen am Montagaabend ausführlich besprochen werden.
Die Regierungsparteien befürchten, dass diese neuen harten Sparmaßnahmen
harte Reaktionen auslösen könnten, die das Land praktisch unregierbar
machen könnten. Das oppositionelle Bündnis der radikalen Linken (Syriza)
hat bereits offen angekündigt, politischen Widerstand zu leisten und
Protestbewegungen zu unterstützen.
30 Jul 2012
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