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# taz.de -- Olympia – Fußball: Wirbelwind besiegt Kopfballungeheuer
> Die USA besiegen Kanada in einem dramatischen Match 4:3 nach
> Verlängerung. Über weite Strecken ist es ein Privatduell von Megan
> Rapinoe gegen Christine Sinclair.
Bild: Morgan, Rapinoe und Kelley O'Hara (von links), feiernd
Die Startbedingungen: Von 43 Pflichtspielen, die diese beiden Teams bereits
gegeneinander ausgetragen haben, hat Kanada nur zwei gewonnen. Die US-Girls
gehen als hohe Favoritinnen ins Match. Zudem haben sie einen Titel zu
verteidigen – genau genommen zwei: In Peking wurden sie wie auch schon in
Athen Olympiasiegerinnen.
Die Entscheidung: Kanada verteidigt in der ersten Halbzeit sehr gut gegen
die US-Girls, die feldüberlegen sind. Die Kanadierinnen verlegen sich aufs
Kontern, machen aber die Räume bei den Angriffen der Ladys um Abby Wambach
geschickt eng.
Nach Angriff über links ist es die Stürmerin Christine Sinclair, die die
Kanadierinnen in der 22. Minute jubeln lässt. Schöne Einzelleistung, sie
lässt die Verteidigerin einfach stehen und trifft mit einem Flachschuss zur
Führung. Abgebrüht. 1:0. Dann, kurz nach der Halbzeit, eine kuriose Ecke
zum 1-1: Megan Rapinoe, der kleine blonde Wirbelwind, der schon die ganze
Zeit das Spiel der US-Girls ankurbelt, zirkelt den Ball rein. Irgendein
Bein ist noch dazwischen – und drin is'er! Kurz zuvor hätte es schon Elfer
für die US-Amis geben müssen.
Eine knappe Viertelstunde später ist es ausgerechnet dieser Wirbelwind, der
sich in der Defensive auf links austanzen lässt. Flanke der Kanadierinnen
in die Mitte. Da steht wieder Christine Sinclair und köpft den Ball rein!
2:1 Kanada.
Keine Atempause, fast im Gegenzug ist da wieder: Megan Rapinoe. Die zieht
vom Sechzehner trocken ab: Rechtsschuss, Innenpfosten, rein. 2:2. Und,
zack, geht's wieder rüber. Ecke Kanada, und wieder Sinclair mit dem Kopf,
wieder drin, 3:2 Kanada! Die Kanadierinnen haben ihr Kopfballungeheuer da
in der Mitte. Was eine Action jetzt! Es ist fast ein Privatduell Rapinoe
gegen Sinclair, so rackern die beiden da den Platz rauf und runter.
Was ein Spiel mittlerweile! Und noch einmal: Freistoß auf der anderen Seite
– natürlich Rapinoe. Die Kanadierinnen können sich nur mit einem Handspiel
wehren. Elfmeter. Den verwandelt Abby Warbach locker. 3-3. Huh. Das war's
in der regulären Spielzeit.
Verlängerung. Die zwei mal fünfzehn Minuten können die Teams aber nicht
mehr das Tempo der 90 Minuten zuvor gehen. Und riskieren will man auch
nicht mehr zuviel. Fünf Minuten vor Schluss ziehen die US-Girls aber
nochmal an. Wambach köpft kurz vor Schluss nochmal an die Latte – die
kanadische Torhüterin Erin McLeod lenkt den Ball in höchster Not ans
Aluminium. Drei Minuten Nachspielzeit. Es kommt wie es kommen muss: Letzte
Minute, Flanke von rechts bei einem Angriff der US-Amerikannerinnen. Der
Auftritt der Alex Morgan: Sie köpft die USA ins Finale. 4:3. Schlusspfiff.
Das Drama: Poor Christine Sinclair! Schießt und köpft drei Tore und dann
sind da diese Rapinoes, Warbachs und Morgans, die ihr den großen Triumph
vermiesen. In der Torschützenliste führt sie dennoch. Kein Trost.
Die Schlussfolgerung: Man darf sich auf das Finale am Freitag freuen. Wenn
das so rasant wie die Halbfinals heute wird, dann anschnallen.
Und sonst? Hope Solo! War ja auch noch da. Machte einen frischen Eindruck.
[1][Olympia-Schnackseln] hin, Olympia-Schnackseln her.
7 Aug 2012
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## AUTOREN
Jens Uthoff
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