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# taz.de -- Anschlag auf Kirche in Nigeria: Mindestens 19 Menschen getötet
> Die Gewalt in Nigeria eskaliert erneut: Am Montagabend forderte ein
> Angriff auf eine Kirche zahlreiche Opfer. Seit Anfang Juli wurden bei
> Anschlägen mehr als 100 Menschen getötet.
Bild: Tödlicher Konflikt: Bei einem Bombenanschlag auf eine Kirche nahe der Ha…
LAGOS afp | Ein bewaffnetes Kommando hat bei einem Angriff auf eine
evangelikale Kirche in Nigeria den Pastor und mindestens 18 Gläubige
getötet. Die Attentäter seien während des Abendgottesdienstes am Montag in
die Kirche der Deeper-Life-Bible-Bewegung in Okene im Zentrum des Landes
eingedrungen, sagte Armeevertreter Gabriel Olorunyomi am Dienstag. Seit
2009 wurden bei derartigen Attentaten in Nigeria mehr als tausend Menschen
getötet.
Bei dem Überfall im Bundesstaat Kogi am Montagabend wurden mehrere weitere
Besucher des Gottesdienstes verletzt. Die Deeper Life Bible Church ist eine
evangelikale christliche Glaubensgemeinschaft, die sich in Nigeria in den
vergangenen Jahrzehnten mit großer Geschwindigkeit ausgebreitet hat.
Zu dem Angriff in Okene bekannte sich zunächst niemand. Die islamistische
Gruppe Boko Haram verübte in der Vergangenheit mehrfach Anschläge auf
christliche Kirchen, vor allem im muslimisch dominierten Norden des Landes.
Der Bundesstaat Kogi, südwestlich der Hauptstadt Abuja, war bislang von
Überfällen der Boko Haram weitgehend verschont geblieben. Die
Sicherheitskräfte hatten allerdings im April mitgeteilt, dass sie in der
dortigen Stadt Ogaminana eine Bomben-Fabrik entdeckten.
## Ähnlichkeiten zu früheren Anschlägen
„Sie sind in die Kirche gegangen, haben einfach das Feuer eröffnet und sind
wieder gegangen“, sagte der Polizeisprecher des Bundesstaates, Simon Ile.
„Über ihre Motive wissen wir noch nichts.“ Bei Boko-Haram-Attentaten der
Vergangenheit verhielt es sich ähnlich. Der nigerianische Präsident
Goodluck Jonathan beschuldigte Boko Haram im Juni, mit ihren Angriffen auf
Kirchen eine Destabilisierung der Regierung herbeiführen zu wollen.
Nigeria ist das bevölkerungsreichste Land Afrikas. Über die Jahrhunderte
hat sich eine islamische Vorherrschaft im Norden herausgebildet, während im
Süden die Christen dominieren. Am Samstag wurde ein Video des mutmaßlichen
Boko-Haram-Chefs Abubakar Shekau ins Internet gestellt, auf dem dieser
Präsident Jonathan und US-Präsident Barack Obama kritisierte, weil er im
Juni von der US-Regierung als „globaler Terrorist“ eingestuft wurde.
Im US-Kongress und unter den nigerianischen Christen wurde zuletzt die
Forderung laut, die gesamte Boko-Haram-Gruppierung als terroristische
Vereinigung einzustufen. Bislang setzte sich in der US-Regierung aber die
Ansicht durch, eine solche Einstufung werde Boko Haram zu mehr öffentlicher
Aufmerksamkeit verhelfen und die Beilegung des Konflikts erschweren.
7 Aug 2012
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